Bochum. Das neue Kältekonzept der Stadt Bochum bietet Hilfen für Obdachlose. Auch einen speziellen Corona-Impftermin für die Personen wird es geben.
Knapp 1000 Männer und Frauen leben in Bochum auf der Straße. Sie haben keine dauerhafte Wohnung, schlafen bei Freunden, in Unterkünften oder eben tatsächlich unter freiem Himmel – und das auch bei Frost. Das ist lebensgefährlich, denn der Tod durch Unterkühlung kommt auf leisen Sohlen. „Der Hilfsbedarf ist riesig, daher ist die Notwendigkeit zum Handeln groß“, sagt Diakon Winfried Rottenecker von der Propsteigemeinde St. Peter und Paul. Stadt, Wohlfahrtsverbände und Kirchen wollen mit einem erweiterten Kältekonzept helfen.
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Zusätzliche Anlaufstellen eingerichtet
„Wir haben unser Kältekonzept noch einmal ausgebaut. Es gibt zusätzliche Anlaufstellen für die Betroffenen. Außerdem ist am Nikolaustag, dem 6. Dezember eine große Impfaktion geplant“, so Sozialdezernentin Britta Anger.“ Die Impfaktion wird von 17 bis 20 Uhr in der Rotunde (Katholikentagsbahnhof) stattfinden. Jeder und jede, die sich impfen lassen möchten, sind dazu eingeladen, auch ohne Termin.
Gleichzeitig gibt es in diesem Winter mehr Anlaufstellen. Zu den bekannten Orten, wie dem neu gebauten Fliedner-Haus der Diakonie am Ruhrstadion mit 32 Übernachtungsplätzen ist auch die ehemalige Graf-Von-der-Recke Schule in Hamme als eine Übernachtungsstätte für zwölf Männer geöffnet. Für Frauen gibt es eine ganz ähnliche Einrichtung in der Uhlandstraße.
Sozialarbeiter suchen die Obdachlosen gezielt auf
Sollte es in diesem Winter Extremtemperaturen von unter zehn Grad Frost geben, wird auch eine U-Bahn-Station nachts geöffnet. Dort können Wohnungslose übernachten. Dies wird jedoch gesondert angekündigt. Straßensozialarbeiter kennen die meisten Aufenthaltsorte der Wohnungslosen und unternehmen im Winter sogenannte „Kältegänge.“ Dazu gibt es die Kältengel der Johanniter oder Helfer des DRK, die bestimmte Punkte gezielt ansteuern.