Bochum. Die Bundeswehr ist vier Monate nach dem Abrücken Ende Juli zurück in Bochum. Wie diesmal der Einsatzbefehl für die Truppe ganz konkret lautet.
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Die Bundeswehr ist zurück in Bochum. Stadtdirektor und Leiter des kommunalen Krisenstabs Sebastian Kopietz, begrüßte die 18 Soldaten am Donnerstagmorgen am Ruhrcongress. Damit kehrt die Truppe ziemlich genau vier Monate, nachdem sie Ende Juli ihren Einsatz in Bochum beendet hatte, zurück. „Ich wünschte, ich brauchte Sie heute hier nicht zu begrüßen“, sagte Kopietz, den Soldaten des Panzergrenadierbataillons 212 aus Augustdorf bei Bielefeld.
Der Einsatz ist diesmal wieder klar umrissen. Wie bereits beim ersten Mal, sollen die Männer in Uniform Unterstützung leisten beim Betrieb des hastig wieder eröffneten Impfzentrums im Ruhrcongress. Ein Einsatz zur Hilfe bei der Nachverfolgung von Corona-Kontakten sei diesmal zunächst nicht vorgesehen, hieß es.
Soldaten sind wieder in Hotel untergebracht
Als Verbindungsoffizier ist wieder Oberstleutnant Dierk Wilhelm im Einsatz. Er freut sich insbesondere, dass zwischen dem Eingang des Antrags auf Amtshilfe am 19. November, wie es offiziell heißt, nur wenige Tage vergangen sind. „Hier zeigt sich, dass die Bundeswehr in der Lage ist, schnell und effektiv zu reagieren.“ Der Einsatz ist zunächst befristet bis zum 15. Dezember. Untergebracht ist die Truppe in einem nahen Hotel.
Die Soldaten, die als Panzergrenadiere normalerweise zu einer kämpfenden Einheit gehören, haben, so Wilhelm, zum Teil schon in anderen Städten wie Wiesbaden in der Pandemie geholfen. Wilhelm ist im Zivilberuf Jurist, jetzt aber als Reservist im Einsatz bei der Bundeswehr.
Gern gesehene Helfer in Uniform
Erstmals war die Bundeswehr im Oktober 2020 in Bochum eingerückt. Damals ging es vor allem um Kontaktnachverfolgung. Aber auch im Impfzentrum war sie, jedenfalls von den allermeisten Bochumern, gerngesehen. Die Soldatinnen und Soldaten leisteten dort einen beachtlichen Anteil am Erfolg der ersten Impfkampagne. Auch damals wurden sie von Sebastian Kopietz und Gesundheitsdezernentin Britta Anger begrüßt. Insgesamt kamen 53 Mitglieder der Streitkräfte in Bochum zum Einsatz.
Schon einmal half die Bundeswehr in der Krise
Der erste Einsatz der Bundeswehr im Rahmen der Amtshilfe in der Corona-Pandemie begann am 21. Oktober 2020.15, später 24 Soldatinnen und Soldaten des Versorgungsbataillons 7 in Unna wurden nach Bochum abkommandiert. Am Ende sollten es bis zu 53 Bundeswehrangehörige werden, die bei der Kontaktnachverfolgung und im Impfzentrum Bochum mitgeholfen haben.Die Bundeswehr blieb bis Ende Juli in Bochum. Schon damals hatte die Stadt auch die vom Land angeordnete Schließung der kommunalen Impfzentren kritisiert und zumindest eine Aufrechterhaltung im kleineren Rahmen gefordert. Allerdings vergeblich.
Als Ende September das Impfzentrum auf Anordnung des Landes, wie in anderen NRW-Städten und Kreisen auch, schließen musste, bewies Kopietz Weitsicht. Er sagte damals: „Es wäre es klug, einige der stationären Zentren zumindest in Bereitschaft zu halten, wenn auch nicht mehr in der jetzigen Größenordnung.“ Es sollte anders kommen, was die Stadt in den letzten Tagen zwang, rasch zu handeln und das Impfzentrum neben etlichen kleineren Impfzentren wieder aufzubauen.
Zwei Schulsozialarbeiterinnen helfen beim Impfen
Sebastian Kopietz nimmt auch Stellung zu einem Gerücht, dass die Stadt nämlich sämtliche Schulsozialarbeiter und -arbeiterinnen von den Schulen abgezogen hätte, damit sie bei der Organisation der Impfungen helfen. „Dies trifft so nicht zu. Wir haben kurzfristig zwei Sozialarbeiter, die bereits Erfahrungen mit dem Thema Impfen haben, vorübergehend mit neuen Aufgaben betraut.“
Sie arbeiteten, so die Stadt, normalerweise im Schulzentrum Nord und in der Anne-Frank-Relaschule. Es sei aber nicht so, dass diese beiden Schulen jetzt ohne sozialarbeiterische oder schulpsychologische Kompetenz seien. Insgesamt gibt es in Bochum 43 Schulsozialarbeiterinnen. Es sei auch derzeit nicht geplant, weitere Personen aus dieser Gruppe zum Impfeinsatz hinzuzuziehen. Sie leisteten gerade in dieser Pandemie eine ganz wichtige Arbeit an den Schulen.