Bochum. Das Bochumer Impfzentrum im Ruhrcongress wird zum 30. September geschlossen. Die Bundeswehr rückt schon früher ab. Was ab Oktober geplant ist.

Das Corona-Impfzentrum im Ruhrcongress wird zum 30. September geschlossen. Das bekräftigt Stadtdirektor Sebastian Kopietz. Entsprechende Abstimmungen mit dem Land seien im Gange. Ab Oktober sollen die Impfungen nur noch von mobilen Teams sowie in den Hausarztpraxen vorgenommen werden.

Knapp 210.000 Spritzen für die Erst- und Zweitimpfungen wurden seit dem Start im Februar im Impfzentrum am Stadionring gesetzt. Monatelang waren die Impfstoffe rar, die Termine heiß begehrt. Das hat sich in den vergangenen Wochen deutlich verändert. Die Quote der vollständigen Impfungen (aktuell 49,1 Prozent) wächst in Bochum nur noch zögerlich. Die Zahl der täglichen Impfungen ist von 1800 auf unter 800 gesunken. Die Öffnungszeiten des Impfzentrums werden in dieser und in der nächsten Woche reduziert.

Corona in Bochum: Die meisten Neuansteckungen erfolgen im Urlaub

Zugleich steigt die Inzidenz wieder an. Verharrt der Wert wie in den vergangenen vier Tagen bei über 10, fällt Bochum am Montag (26.) in die Inzidenzstufe 1 mit dann wieder verschärften Corona-Regeln zurück. „Das bereitet uns Sorge“, sagt Stadtdirektor Kopietz.

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Dabei stecken sich die meiste Bürgerinnen und Bürger im Urlaub an, beobachtet das Gesundheitsamt und mahnt Reisende gerade in Risikogebieten zu höchster Vorsicht. Wer wieder zu Hause ist, sollte in jedem Fall einen Schnelltest machen.

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Impfkampagne in den Stadtteilen wird fortgesetzt

Vor der Presse stemmte sich Sebastian Kopietz am Mittwoch gegen die zunehmende Impfmüdigkeit. „Reinkommen, durchmarschieren, impfen lassen“: Das gelte für das Impfzentrum ebenso wie für die mobilen Impfstationen, die die Stadt und die Kassenärztliche Vereinigung seit der vergangenen Woche in den Stadtteilen einrichten.

Die Resonanz ist unterschiedlich. Der bürgernahe Vor-Ort-Service soll dennoch fortgeführt werden: in den Außenbezirken, in der Ruhr-Universität und in den Hochschulen (siehe Info-Kasten), an Hotspots wie dem Bermudadreieck sowie in Kooperation mit heimischen Sportvereinen, möglicherweise auch mit dem VfL Bochum im Rahmen der künftigen Bundesliga-Heimspiele.

Die mobilen Impfaktionen in den Stadtteilen (hier am vergangenen Samstag im Hannibal-Einkaufszentrum) werden in Bochum fortgesetzt.
Die mobilen Impfaktionen in den Stadtteilen (hier am vergangenen Samstag im Hannibal-Einkaufszentrum) werden in Bochum fortgesetzt. © FUNKE Foto Services | Kim Kanert

Bundeswehr rückt Ende Juli aus Bochum ab

Zwar ist dem Stadtdirektor nicht wohl bei dem Gedanken, dass zum 30. September die Finanzierung des Landes für das Impfzentrum auslaufen dürfte. Mit Blick auf die sich ausbreitende Delta-Variante und eine wohl erforderliche dritte Impfung „wäre es klug, einige der stationären Zentren zumindest in Bereitschaft zu halten, wenn auch nicht mehr in der jetzigen Größenordnung“, meint Kopietz, der auch Leiter des Corona-Krisenstabs ist.

Impf-Team ab Montag in der Ruhr-Universität

Im Forum der Ruhr-Universität (kurz: UFO) wird in der nächsten Woche eine mobile Impfstation aufgebaut. Von Montag (26.) bis Freitag (31.) können sich alle Interessierten von 8 bis 18 Uhr gegen Corona impfen lassen.

Ein Termin ist nicht erforderlich. Mitzubringen sind nur der Personalausweis und die Krankenversichertenkarte.

Das Impfangebot richtet sich an alle Studierenden der Ruhr-Uni und der Bochumer Hochschulen. „Es steht aber auch Beschäftigten der Hochschulen sowie der Wohnbevölkerung offen“, betont die RUB.

Noch bis Samstag (24.) ist ein mobiles Impfzentrum von 14 bis 18 Uhr im Ruhrpark (Busbahnhof) im Einsatz.

Wahrscheinlich sei aber, dass ab Herbst nur noch mobile Teams der Kassenärztlichen Vereinigung im Stadtgebiet unterwegs sein werden, um die Haus- und Betriebsärzte bei den Impfungen zu unterstützen. Das Impfzentrum im Ruhrcongress wäre dann Vergangenheit. Der Rückzug ist schon eingeleitet. Ende Juli endet der Auftrag der Bundeswehr in Bochum, die mit insgesamt 53 Kräften im Einsatz war. Nach den Soldatinnen und Soldaten, die bei der Kontaktnachverfolgung geholfen haben, werden dann auch die Kameraden aus dem Impfzentrum abgezogen und kehren an ihre Standorte zurück.

Ruhrcongress: Hochkaräter bis zum Jahresende

Der Ruhrcongress könnte im vierten Quartal 2021 wieder für Kultur und Messen genutzt werden – nach dann 19 Monaten, in denen Großveranstaltungen nicht erlaubt waren. Wo jetzt noch geimpft wird, stünden bis zum Jahresende mehrere Hochkaräter auf dem Programm, darunter The Temptations, Patricia Kelly, Beatrice Egli, Paul Panzer, Sascha Grammel, Dieter Nuhr und Helge Schneider. Allerdings bleibt abzuwarten, welche Besucherzahlen bis dahin erlaubt sein werden.