Bochum. Eine Bochumerin ärgert sich über die Post: Ihr Brief sei zerstört worden, der Inhalt weg. Es handle sich nicht um einen Einzelfall, meint sie.
„Ich wohne in der Innenstadt und meine Nachbarn und ich haben schon seit Jahren das Problem, dass Pakete und Briefe nicht ankommen“, schildert eine Bochumerin. Zudem seien Zustellungen der Deutschen Postdes Öfteren beschädigt. Zum Geburtstag wollte ihr eine schwer erkranke Freundin aus der Reha ein Armband schicken. „Das Kuvert war seitlich aufgerissen, das Armband weg“, schildert die Frau.
Laufend passiere so etwas. Einer Nachbarin sei Bargeld per Einschreiben zugeschickt worden, auch das sei weg gewesen. „In meinem Bekanntenkreis hat kürzlich jemand zum Geburtstag von seiner betagten Mutter eine Glückwunschkarte nebst 50-Euro-Schein zugesandt bekommen“, schildert die Anwohnerin der Innenstadt. Der Umschlag sei ebenfalls seitlich aufgerissen gewesen – ohne Geld. Die Frau vermutet, dass Diebstahl die Ursache ist.
„Dass es sich um Diebstahl handelt, halte ich für sehr, sehr unwahrscheinlich“, verdeutlicht Post-Sprecher Rainer Ernzer. Er schätzt, dass in den oben beschriebenen Fällen das Kuvert beschädigt wurde, weil es nicht robust genug war. „Wenn sich in Umschlägen Gegenstände befinden und sie durch die Maschinen laufen, kann es passieren, dass die Umschläge beschädigt werden“, erklärt Ernzer. Weil pro Stunde 40.000 Briefe sortiert würden, sei eine anschließende Zuordnung, zu welchem Brief Gegenstände gehören, unmöglich.
Beschädigter Kuvert? Briefträger müssen neu verpacken und darauf hinweisen
Im Fall der Bochumerin hätte allerdings der Briefträger den Umschlag nachverpacken und mit einem Hinweis versehen müssen. „Dies ist im Falle Ihrer Sendung bedauerlicherweise nicht erfolgt. (...) Daraufhin hat der verantwortliche Qualitätsmanager ein intensives Gespräch mit unserem Mitarbeiter geführt“, heißt es in einem Schreiben der Post.
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Ernzer empfiehlt Kundinnen und Kunden, dass Briefe sorgfältig eingepackt werden sollten. „Das gilt auch für Pakete, die einen Sturz aus einem Meter aushalten sollten.“ Die Post empfiehlt, wertvollere Lieferungen zu versichern. Allerdings: Sind Brief und Paket nicht richtig verpackt, greife die Versicherung nicht.
Deutsche Post verdeutlicht: Geld auf keinen Fall verschicken
Geld solle hingegen auf gar keinen Fall im Briefkuvert verschickt werden, das untersagen auch die Allgemeine Geschäftsbedingungen der Deutschen Post. Wer zu Weihnachten Geld verschenken möchte, könne das besser per Überweisung tun. Eine Ausnahme besteht bei der Versandart „Einschreiben Wert“. Damit ist ein versicherter Bargeld-Versand bis 100 Euro möglich.
Falls hingegen Inhalte von Briefen doch verloren gehen, sollten Kundinnen und Kunden einen Nachforschungsantrag bei der Post stellen. Das hat die Frau aus Bochum bereits gemacht. „Ich hoffe natürlich, dass das Armband noch bei mir ankommt“, sagt sie. Die Deutsche Post macht Mut, dass die Chancen gut stehen. Allerdings sei ein bisschen Geduld gefragt, da alle Bearbeitungsstellen gefragt werden müssen, könne eine Rückmeldung ein paar Wochen dauern, so Sprecher Ernzer.