Bochum. . Thorsten Chroczon ärgert sich, dass die Post Briefe und Zeitschriften zu spät zustellt. Nun sind Werbesendungen auf der Straße gelandet.
- Seit Jahren kommen Zustellungen zu spät bei Thorsten Chroczon an, sagt der Hiltroper
- Montags würde gar nicht ausgetragen, samstags oft auch nicht und an anderen Tagen spät
- Post kennt keine Probleme in dem Bezirk. Vermüllung nehme sie sehr ernst
Montags komme sie gar nicht, samstags selten und an den anderen Tagen nicht vor 15 Uhr: Thorsten Chroczon ärgert sich über die mangelhafte Zustellung seiner Post. „Es ist seit Jahren eine Katastrophe“, sagt der Mann aus Hiltrop. „Die Zuverlässigkeit ist sehr davon abhängig, welcher Bote gerade im Einsatz ist.“
Zeitschriften, die Thorsten Chroczon abonniert hat, kämen oft erst am nächsten Tag. „Wofür habe ich sie dann im Abo?“, fragt er sich. Wenn er beim Verlag nachhorcht, versichert der, pünktlich an die Post geliefert zu haben. Auch seine Nachbarn beklagten sich regelmäßig darüber, dass Briefe zu spät kämen.
Werbung landet auf der Straße
Vergangenen Samstag bot sich dem Hiltroper in seinem Viertel dann dieses Bild: Die Werbesendungen „Einkauf aktuell“, die von den Boten der Post zugestellt werden, landeten nicht im Briefkasten, sondern lagen verteilt auf dem Boden der Dreihügelstraße.
„Das geht gar nicht“, sagt Britta Töllner, Pressesprecherin der Deutschen Post. „Das nehmen wir sehr ernst.“ Fahrer der Post schließen in diesen grauen Abladekasten normalerweise die Sendungen ein. Der Zusteller holt sie anschließend dort ab und bringt sie in die Haushalte.
„Scheinbar hat der zuständige Fahrer die Werbung nicht in den Kasten hineingelegt, sondern oben auf den Kasten abgeladen“, sagt Töllner. „Das darf er nicht.“ Irgendjemand habe sich vermutlich an den Bündeln bedient und sie auf den Boden geworfen. Die Post werde dem Vorfall nachgehen.
Montags kommt nur Privatpost
Von verspäteten Zustellungen weiß man aber im zuständigen Postbezirk nichts. „Es gibt immer Kunden, die am Ende eines Bezirks liegen“, sagt die Pressesprecherin. Der Bote fange morgens an und sei nachmittags fertig – irgendjemand liege immer am Ende der Zustellkette. „Die Bezirke werden regelmäßig neu zugeschnitten und verändern sich leicht“, erklärt Britta Töllner.
Montags könne ja nur Privatpost zugestellt werden, sagt die Pressesprecherin. Geschäftliche Briefe machen 85 Prozent aller Postsendungen aus. Sie würden in der Regel freitags früh genug verschickt, und landeten bereits samstags in den Haushalten.
Diese Erklärung hat Thorsten Chrozcon auch schon bekommen, als er sich bei der Service-Nummer der Post beschwert hat. Er lässt sie aber nicht gelten: „Es gibt aber tatsächlich noch Menschen, die private Briefe bekommen.“
>>>Post nimmt Beschwerden entgegen
Wer sich bei der Deutschen Post beschweren will, kann das unter der zentralen Rufnummer tun: 0228 / 433 31 12. Von dort werden Anrufer an die zuständigen Bezirke weitergeleitet.
Informationen und die Möglichkeit, sich zu beschweren, gibt es außerdem auf der Seite des Kundendienstes der Deutschen Post: www.deutschepost.de/de/service1.html