Bochum. Bochum stärkt sein Image als Gesundheitsstadt. Der LWL steckt 20 Millionen Euro in den Neubau der Klinik für Psychiatrie. Baubeginn Anfang 2022.
Zwei Jahre sind vergangen seit dem Bekanntwerden der Pläne für einen Neubau der LWL-Klinik für Psychiatrie am Stadtgarten in Bochum. Jetzt nimmt das Projekt Fahrt auf. In diesen Tagen verschwindet das ehemalige Personalwohnheim an der Klinikstraße. An dessen Stelle wird in gut drei Jahren ein hochmodernes neues Gebäude stehen.
LWL-Klinik: Umfangreiche Schadstoffsanierung beim Abriss
Nur noch Reste sind an diesem Montag von dem früheren Wohnheim zu sehen. Der U-förmige, fünfgeschossige Bau ist nahezu dem Erdboden gleich gemacht. Passanten haben den Abriss, bei dem die Stricker-Gruppe aus Dortmund schweres Gerät aufgefahren hat, in den vergangenen Wochen ebenso verfolgen können wie Interessierte, die im Internet die Livebilder einer Kamera verfolgt haben.
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Fertig ist das Abrissunternehmen damit nicht ganz, u.a. müssen die verbliebenen Tonnen Schutt noch abtransportiert werden. Überhaupt hat sich der Abriss als aufwendiger entpuppt als vermutet und für einen Zeitverzug gesorgt. Die Schadstoffsanierung sei umfangreich gewesen, so Kliniksprecherin Rosa Sommer.
Alleinstellungsmerkmal in Deutschland
Jetzt aber kann kann der Neubau allmählich in den Fokus rücken. Anfang 2022 soll mit dem Erdarbeiten begonnen werden, zum Jahreswechsel 2024/25 dann das neue Zentrum für seelische Gesundheit stehen. Die Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Präventivmedizin soll, so heißt es, „moderne Angebote für Menschen mit affektiven Störungen und Persönlichkeitsstörungen bereit halten“. Der Neubau mache eine bundesweit bislang einmalige integrierte Behandlung möglich, bei der die ambulante, tagesklinische und stationäre Behandlung auf einer Ebene gewährleistet werde. Ein Alleinstellungsmerkmal. Platz entstehe außerdem für die Ambulanz der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie.
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Etwa 20,5 Millionen Euro kostet das Projekt des Landschaftsverbandes Westfalen Lippe (LWL) als Träger der Klinik. Zum größten Teil sollen sie aus Klinikmittel finanziert werden. Errichtet wird ein drei- bis sechsgeschossiges Gebäude mit 64 stationären und 28 teilstationären Betten. Es fußt auf einer Großgarage mit 147 Stellplätzen für Beschäftigte und Besucher.
Versorgungsgebiet von 230.000 Einwohnern
Das Universitätsklinikum mit der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Präventivmedizin sowie der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie hat momentan 167 stationären Betten und 52 tagesklinischen Plätze. Es ist mit seinen knapp 400 Beschäftigten für ein Versorgungsgebiet von etwa 230.000 Einwohnern zuständig. 1984 war das Westfälische Zentrum für Psychiatrie und Psychotherapie in das Gebäude der ehemaligen Landesfrauenklinik eingezogen.