Bochum. Die Personalnot scheint groß zu sein. Die Stadt Bochum ruft jetzt erneut die Bundeswehr. Sie soll beim Impfen helfen und für Tempo sorgen.
Die Nachrichten überschlagen sich. Offenbar ist die Not beim medizinischen Fachpersonal in Bochum so groß, dass der Krisenstab am Mittwoch (17.) beschlossen hat, erneut einen Antrag auf Unterstützung durch die Bundeswehr zu stellen. Bochum ist damit eine der ersten Städte im Revier, wenn nicht die Erste, die erneut den Bund um Amtshilfe bittet. „Wir wenden uns aber auch an andere Hilfsorganisationen, um das Impftempo noch deutlich zu erhöhen. Wir sehen jetzt einfach, dass es großen Bedarf gibt“, so Stadtsprecher Thomas Sprenger.
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Zusätzliches Mini-Impfzentrum wird geöffnet
Doch es wird dauern, bis die Unterstützungskräfte in Bochum zum Einsatz kommen können. Anders als vor einem Jahr herrscht diesmal nicht ein Mangel an Impfstoff, sondern vielmehr an Personal, das die Impfaktion jetzt rasch ankurbeln könnte. Immerhin wird die Stadt am Donnerstag (18.) und Freitag (19.) vorübergehend in einem leerstehenden Ladenlokal im Citypoint (direkt gegenüber dem Rathaus) ein weiteres Mini-Impfzentrum eröffnen. Es wird an beiden Tagen von 16 bis 20 Uhr geöffnet sein.
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Jetzt schalten sich auch die in Bochum stark vertretenen Arbeitgeberverbände in die Diskussion um die Impfungen mit ein. „Die steigenden Inzidenzzahlen auch im Ruhrgebiet machen ein rasches Eingreifen der Politik zur wirksamen Pandemiebekämpfung unverzichtbar“, sagt Dirk W. Erlhöfer, Hauptgeschäftsführer der Arbeitgeberverbände Ruhr/Westfalen. Er fordert eine deutlich höhere Impfquote und eine „zügige und flächendeckende Kampagne“ für Auffrischungsimpfungen.
Arbeitgeber kritisiere Schließung des zentralen Impfzentrums
Darüber hinaus kritisiert der Verband, der rund 430 Unternehmen mit mehr als 90.000 Beschäftigten aus Bochum und dem mittleren Ruhrgebiet vertritt, die schnelle Schließung der Impfzentren im September als „voreilig“. Aber auch die Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen sieht Erlhöfer in der Pflicht: „Impf- und Testmuffeln dürfen nicht faktisch bezahlt freigestellt werden, das ist weder den Unternehmen noch den Belegschaften zuzumuten.“
Grüne sehen Gefahr der Verbreitung bei Menschenmengen
Zum Thema Eröffnung des Weihnachtsmarktes mitten in der Pandemie positionieren sich Die Grünen im Rat, die die Einführung der 2G-Regel unterstützen: „Die Gefahr, dass sich das Virus in größeren Menschenansammlungen auch im Freien weiterverbreitet, ist derzeit unverhältnismäßig groß. Wir müssen die Infektionsgefahr auf allen staatlichen Ebenen eindämmen. Als Stadt haben wir nur begrenzte Möglichkeiten dazu. Diese sollten wir aber nutzen. Wer sich nicht impfen lässt und dies aber könnte, gefährdet auf einem Weihnachtsmarkt bewusst nicht nur die eigene Gesundheit, sondern auch die anderer Menschen erheblich.“