Bochum. Ein Kampfsport-Lehrer (37) aus Bochum hat vor Gericht den sexuellen Missbrauch einer Schülerin gestanden. Ihm droht jahrelange Haft.

„Das war falsch, dumm und verletzend.“ Ein 37-jähriger Kampfsport-Lehrer aus Bochum hat am Mittwoch vor dem Landgericht gestanden, sich an minderjährigen Schülerinnen vergangen zu haben. Ihm droht eine mehrjährige Haftstrafe. „Ich bereue, ich bereue alles.“

Im Zentrum der Anklage stehen Übergriffe auf eine Kampfsportschülerin, die zur Tatzeit (2016 bis 2019) zwischen 13 und 16 Jahre alt war. Wegen massiver Probleme mit ihrem Elternhaus soll der 37-Jährige sie bei sich zu Hause in Bochum aufgenommen und dies sexuell ausgenutzt haben. Er könne ihr helfen, ihre Probleme durch körperliche Kontakte zu lösen, soll er gesagt haben.

In der Anklage ist von fast 100 besonders schweren Übergriffen bis zu ihrem 16. Lebensjahr die Rede, auch zu einem Zeitpunkt, als die Schülerin erst 13 und damit noch ein Kind war.

Weitere Vorwürfe wegen Übergriffen auf Jugendliche

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Eine weitere Kampfsport-Schülerin (damals 15) soll der Angeklagte im April 2021 in Menden zu küssen versucht haben. Er habe zuvor versucht, zu ihr eine Beziehung aufzubauen, heißt es.

Schließlich wird dem Bochumer ein sexueller Übergriffe auf eine 17-Jährige im Bochumer Bermudadreieck vorgeworfen. Vom Drücken gegen ein Schaufenster ist die Rede und von Küssen ins Gesicht und das Dekolleté.

Der äußerlich unscheinbare Angeklagte sitzt in U-Haft. Ohne Geständnis, sagte Richter Dirk Reitzig direkt zu Beginn des Prozesses, stünden mindestens sechs Jahre Haft im Raum. Auch mit Geständnis im Falle eines Schuldspruches sei keine Bewährung drin. „Wir reden über viele Jahre Freiheitsentzug.“

Nach dem Abitur, während des Studiums, machte sich der Angeklagte selbstständig

Der Angeklagte hatte nach dem Abitur erst studiert, sich dann aber „im Selbstverteidigungsbereich“ selbstständig gemacht. Er hatte eine eigene Schule im Bergischen Land (dort lernte er auch die damals anfangs 13-Jährige kennen) und bot auch Unterricht in Fitnessstudios in Bochum und zwei anderen Städten an. 300 Schülerinnen und Schüler habe er in guten Zeiten gehabt, sagte er. Der Prozess wird fortgesetzt.

Bereits 2016 hatte der Mann wegen Missbrauchsvorwürfen vor Gericht gestanden. Das Verfahren wurde gegen eine Geldauflage eingestellt.