Bochum. Seltene Psalm-Vertonungen: Die Stadtkantorei Bochum bietet zum Jubiläum „1700 Jahre Judentum in Deutschland“ ein besonderes Programm.
Unter dem Motto „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ steht das Chorkonzert der Stadtkantorei Bochum am Samstag, 20. November. Auf dem Programm stehen Psalm-Vertonungen von Louis Lewandowski und Felix Mendelssohn Bartholdy.
Lewandowski, dessen 200. Geburtstag in diesem Jahr gefeiert wird, ist im Gegensatz zu Mendelssohn bis heute nur wenig bekannt. Im Zentrum der Aufführung stehen drei Psalmen aus seinen 18 Liturgischen Psalmen für Chor und Orgel.
Stadtkantorei Bochum singt Werke von Louis Lewandowsky
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Lewandowski war ein deutsch-jüdischer Komponist und ist vor allem durch seine Musik für die Neue Synagoge in Berlin in der Oranienburger Straße bekannt geworden. Er prägte die synagogale Musik Deutschlands, und entwickelte für den jüdischen Gottesdienst eine neue Liturgie mit Orgelbegleitung. 1865 wurde ihm in Anerkennung seiner Leistungen der Titel eines „Königlichen Musikdirektors“ verliehen.
Bis zum Zweiten Weltkrieg gab es in rund 200 Synagogen in Deutschland eine Orgel oder ein Harmonium. Während der Novemberpogrome 1938 wurden durch die Nationalsozialisten die Synagogenorgeln nahezu vollständig vernichtet.
Musik von Felix Mendelssohn Bartholdy erklingt in Bochum
Abgerundet wird das Chorkonzert mit der Hymne „Hör mein Bitten“ von Felix Mendelssohn Bartholdy und Orgelwerken jüdischer Komponisten. Ivano Zanzarella spielt an der Orgel der Matthäuskirche selten zu hörende Werke von Josef Löw, Ernst August Beyer, Ernest Bloch, Hugo Schwantzer und Mario Castelnuevo-Tedesco. Neben dem Solisten wirken der Chor Kölner Vokalisten und die Stadtkantorei Bochum mit. Die musikalische Leitung des Abends hat Kirchenmusikdirektor Arno Hartmann.
>>> Beginn 18 Uhr, Matthäuskirche Weitmar, Matthäusstraße 3. Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen. Es gilt die 3G-Regel.