Bochum. Die Brücke Universitätsstraße/A 448 in Bochum wird abgerissen und neu gebaut. Das hat heftige Auswirkungen auf den Verkehr. Ein erster Überblick.

Der Abriss und Neubau der Brücke Universitätsstraße/A 448 in Bochum-Wiemelhausen wird eine Belastungsprobe für das Bochumer Verkehrsnetz. Schon seit vielen Monaten machen sich Stadt- und Verkehrsplaner Gedanken darüber, wie die Einschränkungen für die Autofahrer so gering wie möglich gehalten werden können. Doch ganz ohne wird es nicht gehen. Wir geben einen Überblick, was auf Bochum zukommt.

Bochum: Brücken-Neubau – mit welchen Einschränkungen Autofahrer rechnen müssen

Die Stadt geht davon aus, dass die Universitätsstraße auf Höhe der Brücke für rund ein Jahr voll gesperrt sein wird – und zwar von der zweiten Hälfte 2023 bis zur zweiten Hälfte 2024. Die Verwaltung ist nun schon seit geraumer Zeit dabei, dafür die Vorbereitungen zu treffen. „In erster Linie geht es um die Umleitung“, sagt Christoph Matten vom Tiefbauamt.

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Die Umgehungsroute steht soweit fest. Autofahrer, die über die Universitätsstraße müssen, sollen die Großbaustelle über Wasserstraße, Königsallee und Markstraße umfahren. Damit das klappt, müssen noch Vorkehrungen getroffen werden.

„So bekommt die Markstraße zwischen Universitätsstraße und Brenscheder Straße eine neue Deckschicht“, verrät Christoph Matten. Die jetzige könnte das zu erwartende Mehr an Verkehr womöglich nicht packen und müsste eh demnächst neu erstellt werden. Also wird diese Maßnahme vorgezogen: Start des Straßenbaus soll im Frühjahr 2022 sein. „Im Herbst wollen wir fertig sein, um bis zum Brückenabriss genügend Puffer zu haben“, so Matten.

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Bis dahin soll auch der erste Bauabschnitt auf der Königsallee abgeschlossen sein. Denn auch dort – zwischen Wohlfahrtstraße (Knappschaft) und Wasserstraße – verläuft die Umleitung. In diesem Bereich wird die Straße neu geordnet, um Platz für neue Radwege zu haben. Ebenso im weiteren Verlauf der Königsallee bis zur Arnikastraße. Dieser zweite Bauabschnitt wird parallel angegangen, allerdings erst später fertig.

Bochum: Noch weitere Baustellen geplant

Dringlicher ist ohnehin der erste Teilabschnitt. Dieser soll laut Matten im zweiten Quartal 2022 angegangen werden und ein Jahr später – noch vor dem Brückenabriss – fertig sein.

Viereinhalb Jahre Bauzeit

Insgesamt werden Abriss und Neubau der Brücke Universitätsstraße/A 448 etwa viereinhalb Jahre dauern, sagt Christoph Matten vom Tiefbauamt. Erste vorbereitende Maßnahmen wie das Verlegen von Leitungen würden schon im zweiten Quartal 2022 beginnen. „Anschließend steht dann noch der Straßenausbau bis Brenscheder Straße bzw. Polizei/Vonovia an.“

Die Brücke wird erneuert, um den Verkehrsfluss zu optimieren. Aktuell gibt es rund um die Brücke gerade zu Stoßzeiten regelmäßig lange Rückstaus. Die Autobahn GmbH will laut Matten im Dezember im Ausschuss für Mobilität und Infrastruktur detailliert über die Arbeiten berichten.

Unter anderem darüber, wie man den Betrieb der Stadtbahn U 35 auch während der Bauarbeiten sicherstellen will. Die Bahn soll nämlich die ganze Zeit über fahren können, verrät Matten.

Damit sind die Autofahrer aber noch nicht durch. Denn auch im erweiterten Umfeld der Brücken-Baustelle stehen umfangreiche Baumaßnahmen an. Etwa der Bau des Kreisverkehrs in Weitmar-Mark, der laut Stadt von Anfang 2022 bis Mitte 2023 dauern wird. Im Anschluss erhält die Karl-Friedrich-Straße zwischen Neulingstraße und Holtbrügge erst einen neuen Kanal und dann eine neue Straße (drittes Quartel 2023 bis Ende 2024).

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Auch an der Oskar-Hoffmann-Straße und am Steinring stehen bis 2024 weitere Kanalbauarbeiten an. Dann wird ab Jahresbeginn 2022 die Lohringbrücke abgerissen und erneuert. Das dauert bis 2024. Zuvor muss auch dort am Kanal gearbeitet werden. Ebenfalls ab Anfang 2022 wird die Stensstraße in Weitmar zwischen A 448-Brücke und Hattinger Straße erneuert. Und die Wittener Straße in Laer wird auch umgebaut.

Es wird also erhebliche Einschränkungen geben, nicht nur auf der Universitätsstraße. Die Stadt hält sich dabei die Option offen, situationsbedingt weitere Änderungen vorzunehmen. „Es ist nichts in Stein gemeißelt“, sagt Christoph Matten. „Denn oft ergeben sich Probleme auch erst im Bauprozess.“