Bochum. Für 13,5 Millionen Euro entsteht die künftige Autobahn-Anschlussstelle Wiemelhausen in Bochum komplett neu. Der Neubau startet im Jahr 2022.
Die Entscheidung über die Gestaltung des künftigen Autobahn-Anschlusses Wiemelhausen (bisher Universitätsstraße) ist gefallen.
Der Bund hat aktuell die Kosten für den Komplettneubau der Brücke Universitätsstraße in Bochum, einschließlich aller Fahrrampen und der Stadtbahnstrecke (U 35), genehmigt. Mit den Arbeiten soll allerdings erst 2022 begonnen werden. Aktuell werden die Gesamtkosten für diese Baumaßnahme mit rund 13,5 Millionen Euro angegeben. Das Brückenbauwerk allein wird derzeit mit Kosten von rund acht Millionen Euro veranschlagt.
Stadt und Bund teilen Kosten
Diese Kosten werden zwischen Straßen.NRW und der Stadt Bochum im Verhältnis: 57,4 % (Bund) zu 42,6 % (Stadt Bochum) aufgeteilt. Demnach müsste die Stadt rund 5,75 Millionen Euro der Kosten tragen. In den letzten Jahren hatte sich der Baubeginn mehrfach verzögert. In der ursprünglichen Planung, die noch aus den 1990er Jahren stammt, waren die Ingenieure davon ausgegangen, das Brückenbauwerk zumindest teilweise erhalten zu können.
Die Bochumer Lösung
Der Neubau der Anschlussstelle Universitätsstraße, die später einmal Wiemelhausen heißen wird, ist das des Gesamtkonzepts der sogenannten „Bochumer Lösung“.
Sie beinhaltet den bereits fertiggestellten sechsspurigen Ausbau der A 40 bis Stahlhausen, den Umbau der Anschlussstelle Stahlhausen zum ebenfalls bereits fertiggestellten Autobahndreieck Bochum-West sowie den Bau der Querspange und Hochstufung von Teilen des städtischen Rings (Nordhausenring/Sheffieldring) zur Autobahn.
Wie jedoch Lars Batzer von der Regionalniederlassung Ruhr von Straßen.NRW jetzt auf Anfrage der WAZ mitteilt, haben sich in den vergangenen mehr als 20 Jahren etliche Vorschriften für den Bau und Betrieb von Brückenbauten verändert. „Aus der Anwendung dieser Vorschriften ergibt sich, dass ein vollständiger Neubau technisch erforderlich und mittel- bis langfristig die wirtschaftlichste Lösung darstellt.“ Die alte Brücke sei einfach nicht mehr in der Lage, die durch den künftigen Lkw-Verkehr auftretenden Belastungen aufzunehmen. Die mittlere separate Brücke für die Stadtbahn müsse vor allem deshalb erneuert werden, weil sie künftig auch die Last des Linksabbiegerverkehrs tragen müsse, was bisher nicht der Fall ist. Das gesamte Bauwerk stammt aus dem Jahr 1966.
Eine besondere Herausforderung für die Straßenplaner stellt die Steuerung des Verkehrs während
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dar. Ziel sei es, so Straßen.NRW, die U-Stadtbahnlinie U 35 während der gesamten Bauzeit uneingeschränkt fahren zu lassen. Mit bis zu 100.000 Fahrgästen täglich ist diese Bogestra-Linie die meistbefahrene Stadtbahnstrecke im Ruhrgebiet.
Einschränkungen für den Individualverkehr
Größere Einschränkungen seien für den Individualverkehr zu erwarten. Insbesondere die Verbindung zwischen Universität und Innenstadt wird in beiden Richtungen immer wieder von längerfristigen Sperrungen betroffen sein. Dagegen sollen die Rechtsabbieger von und zur A 448 bis auf eine kurze dreimonatige Bauphase durchfahren können.
Eine detaillierte Verkehrsplanung mit entsprechenden Umleitungskonzepten ist derzeit noch in Arbeit. Straßen.NRW geht davon aus, dass das innerstädtische Straßennetz während der Bauzeit „keine wesentliche Mehrbelastung“ erfahre. Daher werde mit dem Bau auch erst dann begonnen, wenn die A 448 als durchgehende Strecke weitestgehend fertiggestellt sei. Über sie werde ein Großteil des Umleitungsverkehrs geführt.
Erst im Mai hatte Straßen.NRW gegenüber der WAZ eingeräumt, dass die Gesamtkosten für den Bau der Querspange Bochum, rund 30 Millionen Euro teuer werden. Beim Baubeginn waren 53 Millionen Euro angesetzt, jetzt wird mit einer Bausumme von 85 Millionen Euro gerechnet.