Bochum. . Die fast 100 Jahre alte Brücke am Lohring wird abgerissen. Bis zu einem Neubau darf der Schwerlastverkehr nicht mehr darüber fahren.
Die Brücke am Lohring, auch Lohbergbrücke genannt, wird abgerissen. Das plant die Stadt. Ein externes Ingenieurbüro habe das fast 100 Jahre alte Bauwerk seit Oktober intensiv untersucht und größere Schäden festgestellt. Die Experten seien überzeugt, dass eine Sanierung nicht wirtschaftlich sei.
Fahrverbot für Lkw über 3,5 Tonnen
Als erstes wird das der Schwerlastverkehr zu spüren bekommen, denn ab dem kommenden Wochenende dürfen Fahrzeuge, die schwerer als 3,5 Tonnen und breiter als 2,10 Meter sind, nicht mehr über die 107 Meter lange Brücke fahren – um sie zu entlasten.
Am Samstag werden Schilder und Betonpfeiler aufgestellt. Betroffene Lastwagen werden über Wittener Straße/Ostring/Harpener Straße/Buselohstraße und Freigrafendamm umgeleitet. Bogestra-Busse sind nicht betroffen, weil keine Linie dort herführt. Pkw und Zweiräder können die Brücke weiterhin uneingeschränkt nutzen.
Im Krieg teilweise zerstört
Die Stahlbetonbrücke aus den 1920er-Jahren ist eine der ältesten der 109 Straßenbrücken in Bochum. Die Prüf-Ingenieure haben festgestellt, dass bei dem Bauwerk, das im Krieg nur teilweise zerstört worden war, die Verbindung zwischen Stahl und Beton nicht mehr dauerhaft gewährleistet ist, wie Susanne Düwel, Leiterin des Tiefbauamtes, erklärt. Die Standfestigkeit sei jetzt aber noch nicht gefährdet.
Wann eine neue Brücke errichtet wird, ist völlig offen. Das kann einige Jahre dauern, weil die Deutsche Bahn in die Planung eingebunden werden muss. Die Gleise dort gehören zur wichtigsten Bahnstrecke im Ruhrgebiet und müssen teilweise gesperrt werden.
„Ich kann nicht sagen, wann wir bauen“, sagt Susanne Düwel. Unklar ist auch, ob die Brücke an exakt derselben Stelle errichtet wird oder versetzt, wie es bei der Buselohbrücke der Fall war. Wahrscheinlich wird die neue Brücke breiter sein als die jetzige, weil die ganze Straße Lohring eigene Fahrradwege bekommen soll.
Stadt hofft auf Förderung
Die Stadt wird in den nächsten Monaten ein Ingenieurbüro suchen, das die genaue Planung des Großprojektes übernehmen wird. Die Planung wird, geschätzt, rund ein Jahr dauern. Erst danach könnten die Bau-Ausschreibungen auf den Weg gebracht werden.
„Es werden hohe Kosten auf uns zukommen“, sagt Susanne Düwel. Sie schätzt das Volumen auf zehn bis 15 Millionen Euro. Die Stadt versuche, Fördergelder für den kommunalen Straßenbau zu bekommen und sich rund 65 Prozent der Summe zurückzuholen.