Bochum/Hattingen. Razzia in der Pflegebranche in Bochum: Es geht um den Verdacht des Abrechnungsbetrugs. Die Ermittlungen haben sich ausgeweitet.
Die Ermittlungen in einem mutmaßlichen Fall von Abrechnungsbetrug in der Pflegebranche in Bochum hat sich ausgeweitet. Oberstaatsanwältin Cornelia Kötter sagte am Freitag auf Anfrage der WAZ: „In dieser Woche sind mehrere Geschäftsräume und Privatwohnungen in Bochum und Hattingen durchsucht und Unterlagen beschlagnahmt worden.“
Spezialisten von der Schwerpunktabteilung zur Bekämpfung der Wirtschaftskriminalität ermitteln seit mehr als zwei Jahren in diesem Fall. Anfangs waren nur zwei Mitarbeiterinnen einer Pflegefirma beschuldigt. Anlass der Ermittlungen war die Strafanzeige eines Zeugen. Daraufhin leitete die Staatsanwaltschaft Durchsuchungen bei den Frauen ein. „Zwischenzeitlich sind weitere Beschuldigte hinzugekommen“, sagt Cornelia Kötter.
Verdacht: Nicht erbrachte Leistungen den Krankenkassen in Rechnung gestellt
Nun stehen ein Verantwortlicher eines Bochumer Pflegedienstes und mehrere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in leitender Stellung im Verdacht, mit falschen Abrechnungen getrickst zu haben. „Ihnen wird im Wesentlichen vorgeworfen, Leistungen, die tatsächlich nicht beziehungsweise von nicht ausreichend qualifizierten Kräften erbracht worden sein sollen, gegenüber den gesetzlichen Krankenkassen abgerechnet zu haben, obwohl insoweit bekanntermaßen keine Erstattungsansprüche bestanden.“
Auch weitere Delikte werden den Beschuldigten vorgeworfen. Nähere Angaben dazu und auch zur mutmaßlichen Schadenshöhe machte die Strafverfolgungsbehörde nicht. In U-Haft sitzt niemand in diesem Fall.