Bochum. Unterwegs im Bochumer Süden: Bei einem Rundgang durch das Weitmarer Holz erlebt man viel Natur. Und stößt immer wieder auf Relikte des Bergbaus.

Das Weitmarer Holz ist das größte zusammenhängende Waldgebiet in Bochum, hier gibt es viele schöne Ecken, die zum Ausspannen einladen. Eine angenehme Runde kann man am östlichen Rand des Grüngebiets drehen, wo nicht allzu viel Betrieb herrscht. Schöne Natur und Überbleibsel der Bergbaugeschichte sorgen für Abwechslung. Auch für eine Einkehr ist gesorgt.

Spaziergang startet an der Krockhausstraße in Bochum-Stiepel

Unser Spaziergang beginnt an der Krockhausstraße in Höhe des Hauses Nummer 7, dort zweigt der Hagen-Hof-Weg in ein Neubaugebiet ab. Der Weg führt an der Siedlung vorbei in den Wald, rechts weist ein Spazierweg in leichtem Gefälle abwärts. Den Pfad begleiten hohe Buchen und Eichen, der Großstadttrubel ist auf einmal ganz fern, und mancher mag beim Blick in die Baumkronen an Richard Wagners betörende „Waldweben“-Musik denken.

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Info-Tafeln machen auf die Bergbau-Geschichte in Bochum aufmerksam

Linkerhand geht es an einem Teich vorbei, dessen grüne Oberfläche auffällt: Wasserlinsen treiben dicht an dicht, was den Enten, die hier brüten, höchst willkommen scheint. Am Wegesrand macht eine erste Info-Tafel auf den Bergbauwanderweg Süd aufmerksam; immer wieder wird man während der Runde Hinweisen auf den frühen, oberflächennahen Bergbau im Ruhrtal begegnen.

Der Waldweg führt an einem idyllischen Bodeneinschnitt vorbei und erreicht bald die Straße Am Varenholt. Wir halten uns rechts, es geht vorbei an einem Damwild-Gehege bis zum Forellenhof Wilkendorf. Die Anlage ist nach dem Ruhrhochwasser noch geschlossen, ansonsten kann man hier angeln oder im Hofladen fangfrische, geräucherte Forellen erwerben. Lecker!

Herbstspaziergang

In der Serie „Herbstspaziergänge“ stellt WAZ-Redakteur Jürgen Boebers-Süßmann seine Lieblingsrunden in Bochum vor. Heute: Weitmarer Holz.

Anfahrt von Bochum Hauptbahnhof mit dem 349er Bus, Richtung Stiepel Haarstraße, Haltstelle: Krockhausstraße. Dauer: ca. 1 Stunde. Schwierigkeitsgrad: leicht, am Ende eine kleine Steigung.

Abseits des Forellenhofs führt ein grüner Hohlweg weiter Richtung Ruhr; man hört den Lärm der Kosterstraße schon, die oberhalb vorbeiläuft und die man nach einigen Dutzend Metern auch erreicht. Oben auf der Kosterbrücke weist ein frisch gepflasterter Pfad sogleich wieder abwärts. Unten führt die Straße links zu den Ruhrwiesen, wir halten uns aber rechts und sind schnell erneut auf Höhe des Forellenhofs. Hier zweigt die Blankensteiner Straße nach links ab.

Zwar gibt es keinen Gehweg, zum Glück herrscht vergleichsweise wenig Verkehr. Der Blick auf den satten Waldbestand rechts und links entschädigt für vieles, was im Alltag nervt.

Idyllische Szenerien tun sich dem Spaziergänger im Bochumer Süden auf. Das Großstadtgetriebe scheint hier in Stiepel weit entfernt.
Idyllische Szenerien tun sich dem Spaziergänger im Bochumer Süden auf. Das Großstadtgetriebe scheint hier in Stiepel weit entfernt. © JBS

Bald kommt die Hinweistafel auf das Lokal „Waldhaus“ in Sicht, dort führt ein kleiner Fußweg auf die Straße Am Bliestollen. Schon von Weitem zieht ein mächtiger Sandsteinbau den Blick auf sich: Es ist der Malakowturm (1876) der ehemaligen Zeche Brockhauser Tiefbau, einer der wenigen erhaltenen steinernen Fördertürme im Ruhrgebiet.

Restaurant Waldhaus: gastronomische Top-Adresse in Bochum

Vis-à-vis des Turmes liegt das Restaurant Waldhaus, eine gastronomische Bochumer Top-Adresse. Immer angenehm ist es auf der Terrasse, wo man nachmittags bei einer guten Tasse Kaffee „Arditas Käsekuchen“ genießt; der beste in Bochum.

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Jenseits des Lokals gabelt sich der Weg, links führt er tiefer ins Weitmarer Holz hinein, doch wir halten uns rechts. Vorbei am Hundeübungsplatz wandert man durch einen schmalen Siepen leicht aufwärts – wir sind unterwegs auf der „Schiefen Ebene“, einer ehemaligen Zechenbahn von Weitmar-Mark hinab zur Ruhr. Nach einigen Minuten ist man bereits auf Höhe der Tennisplätze des TC Weitmar 09, das Plopp-Plopp der Bälle ist nicht zu überhören.

Hinter dem Parkplatz führt rechts die Straße Erbstollen zurück zur Krockhausstraße, und mündet direkt am Ausgangspunkt der Runde, dem Hagen-Hof-Weg.