Bochum. Das Schauspielhaus Bochum bringt mit „Der Kissenmann“ einen Krimi mit Tiefgang auf die Bühne. Schauspielerinnen spielen die männlichen Rollen.

Als Schauspieler ist er eine Bank, jetzt wechselt Guy Clemens ins Regiefach: Der 40-jährige Niederländer gehört seit 2018 zum Ensemble des Schauspielhauses Bochum, zuletzt sah man ihn etwa in „Asche zu Asche“ und „Mysterien“. Da lag die Idee nicht fern, einmal selbst Regie zu führen: „Das hat mich schon länger gereizt, bis Intendant Johan Simons eines Tages auf mich zukam und mir vorschlug, es einfach mal zu machen“, erzählt er.

Guy Clemens gibt am Schauspielhaus Bochum sein Regie-Debüt

Gesagt, getan: Mit der Kriminalkomödie „Der Kissenmann“ gibt Guy Clemens am Samstag in den Kammerspielen sein Debüt als Regisseur.

Das Stück des irischen Dramatikers Martin McDonagh wurde 2003 uraufgeführt und erlebte seitdem einen Siegeszug auf den Bühnen zwischen London, New York und München. Auch im Theater Rottstraße 5 wurde es schon erfolgreich gespielt. Der Grund liegt laut Clemens auf der Hand: „Das ist ein wahnsinnig lustiges und gut gebautes Stück, das aber auch seine dunklen Seiten hat“, sagt er. „Und richtig spannend ist es obendrein.“

Erzählt wird eine Kriminalgeschichte: Zwei Kinder sind tot, ein Mädchen wird vermisst. Da stößt Polizeiinspektor Tupolski auf eine Erzählung, die sich gespenstisch mit den realen Verbrechen deckt. So wird der Autor zum Verhör geladen: Waren seine blutigen Texte etwa die Anleitungen für die Morde?

Die männlichen Figuren werden von Frauen gespielt

Die vier männlichen Figuren werden in Guy Clemens Inszenierung ausschließlich von Frauen gespielt: Freuen dürfen sich die Zuschauer auf Anna Drexler und Romy Vreden als Kommissare, auf Karin Moog als verdächtigen Autor sowie auf Anne Rietmeijer als dessen jüngeren Bruder. Rietmeijer steuerte auch die Animationen zu der Inszenierung bei.

Ob Guy Clemens in Zukunft öfter mal Regie führen möchte? „Warum nicht“, meint er. „Für mich ist das eine interessante Erfahrung, weil ich während der Arbeit eine Menge gelernt habe über unseren Beruf.“

>>> Info: Dauer: ca. 2 Stunden ohne Pause. Premiere am Samstag, 16. Oktober, um 19.30 Uhr. Wieder am 17. Oktober sowie 2. und 28. November. Karten: 0234 / 33 33 55 55.