Bochum. Kulturangebote werden nur zurückhaltend genutzt. Das Publikum hat im Lockdown das Ausgehen verlernt, sagt WAZ-Redakteur Jürgen Boebers-Süßmann.
Die Veranstalter in Bochum sind froh, dass nach dem Lockdown endlich wieder gespielt werden darf. Doch dass das Publikum nun in Scharen in die Säle und Hallen zurückkäme, davon kann keine Rede sein. Im Gegenteil: Jenseits von Groß-Events – wie jüngst im Starlight Express – oder Premieren im Schauspielhaus und bei den BoSy ist noch viel Luft nach oben.
Zurückhaltung des Publikums hat Gründe
Die Zurückhaltung vor allem des Ü 50- und Ü 60-Publikums hat Gründe. Manche haben den Konzertbesuch „verlernt“, andere scheuen (noch) den Aufenthalt in der Menge, obschon die Veranstalter alles tun, um das Infektionsrisiko klein zu halten. Viele haben auch schlicht keine Lust, stundenlange Aufführungen mit Maske zu besuchen.
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Sich langfristig für einen Theaterbesuch, ein Konzert zu entscheiden, scheint nicht so einfach in Pandemiezeiten. Andererseits brauchen die Veranstalter langfristige Planungssicherheit. Sollten nicht genug Karten im Vorverkauf weggehen, müssen Aufführungen im schlimmsten Fall wieder absagt werden, was die dramatische Finanzsituation weiter verstärkt. Auf staatliche Hilfen zu setzen, darauf kann niemand hoffen – theoretisch hätten ja alle Plätze belegt werden dürfen
Es bleibt ein Dilemma.