Bochum. Wegen eines illegalen Autorennens ist ein junger Bochumer angeklagt worden. Er muss bald vor Gericht. Die Fallzahlen in Bochum steigen jährlich.
Die Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen einen jungen Bochumer erhoben, der sich in einem Audi-Sportwagen ein illegales Rennen geliefert haben soll. Demnächst muss er sich vor dem Schöffengericht verantworten; ein Termin steht noch nicht fest. Das gab das Gericht auf Anfrage bekannt.
Am Abend des 15. März, gegen 22.30 Uhr, hatten Zivilpolizisten des mobilen Einsatztrupps an der Kreuzung Südring/Viktoriastraße in Bochum beobachtet, wie zwei PS-starke Audis vor einer roten Ampel standen und sich die Fahrer durch die geöffneten Seitenscheiben unterhielten. Dabei ließen sie ihre Motoren aufheulen. „Als die Ampel auf Grün sprang, gaben beide Fahrer Vollgas und rasten in Richtung Hauptbahnhofvorplatz“, teilte die Polizei damals mit.
Linienbus musste wegen der Audis abbremsen, um einen Unfall zu vermeiden
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Der Südring ist relativ eng und am Rand sehr unübersichtlich. Die Audis bogen dann nach links in die Wittener Straße ein. Unterwegs gab es ein riskantes Überholmanöver auf nasser Fahrbahn. Um einen Unfall zu verhindern, musste ein Linienbus abbremsen. In Höhe Steinring wurden die Audis von der Polizei überholt. Der Fahrer des einen Audis, ein damals 24-Jähriger, stoppte; sein Wagen wurde beschlagnahmt. Der andere Fahrer flüchtete.
Bei den Wagen handelt es sich um einen 600 PS starken Audi RS7 sowie einen S3. Beide kosten neu knapp eine Viertelmillion.
Die Polizei hatte auch einen Verdächtigen ermittelt, der den anderen Audi gefahren haben soll. Weil es aber unsicher war, ob er wirklich am Steuer saß, wurde sein Verfahren eingestellt.
B1 in Richtung Bochum ist wichtigen Zufahrtsstraße für Treffen der illegalen Raserszene
Die Polizei in Dortmund hat vor wenigen Tagen eine Öffentlichkeitskampagne gestartet, um vor den Gefahren durch illegale Rennen zu warnen. Drei großflächige Plakate stehen auf dem Mittelstreifen der B1. „Viele Angehörige der Raserszene stammen aus dem Umland. Die B1 in Richtung Bochum ist eine der wichtigen Zufahrtsstraßen für Treffen der illegalen Raserszene in Dortmund“, so die Polizei.
Die Dortmunder Polizei hat zwischen 2018 und 2020 insgesamt 214 verbotene Autorennen registriert. In der Stadt Bochum liegen die Fallzahlen deutlich niedriger, aber die Tendenz ist steigend. 2018: Sechs illegale Rennen; 2019: elf Rennen; 2020: 22 Rennen. Allerdings sagt die Polizei: „Es gibt keine etablierte Raser-Szene in Bochum.“