Bochum. Das Nachtleben kehrt zurück: Immer mehr Clubs in Bochum sind wieder geöffnet oder kündigen den Neustart an. Mit Test? Oder 2G? Was jetzt wo gilt.
„Es gibt immer noch Gäste, die mit einer Testbescheinigung rein wollen. Aber da sind wir konsequent. Die müssen draußen bleiben.“ Thomas Behrendt ist Vorreiter. Vor einem Monat zählte sein „New Orleans“ zu den ersten Diskotheken in Bochum, die nach dem Corona-Lockdown wieder öffneten. Die 2G-Regel im „Zombiekeller“ habe sich bewährt, sagt „Tommy“. Ein Modell, auf das trotz der jüngsten Lockerungen der Corona-Schutzverordnung in NRW jetzt auch weitere Clubs setzen.
Sukzessive kehrt das Nachtleben in Bochum zurück. Mit dem „Three Monkeys“ ging im Sommer der erste Club an den Start. Hier gilt: 3G. Heißt: Einlass für vollständig Geimpfte, Genesene und Getestete. Dabei wird der bisher vorgeschriebene PCR-Test ab sofort durch einen höchstens sechs Stunden alten Schnelltest ersetzt, der in den Testzentren noch bis bis 11. Oktober kostenlos ist.
Neustart für Clubs in Bochum: Bei 2G und 3G gibt es keine einheitliche Linie
„Ihr braucht keinen PCR-Test mehr!“, wirbt das „Three Monkeyz“ aktuell in den sozialen Medien. Derweil bleibt Frank Gerwers bei seiner Marschroute 2G. „Die Besucher fühlen sich sicherer. Bei 3G müssten wir zudem wieder die Besucherzahl reduzieren. Deshalb wird es bei uns keine Änderung geben“, bekräftigt der Chef des Indie-Clubs „Trompete“ auf der Viktoriastraße und glaubt: „Auch wenn jetzt ein Schnelltest reicht, wird sich 2G in der Gastronomie durchsetzen.“
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Das bleibt abzuwarten. Noch ist in Bochum keine einheitliche Linie erkennbar.
Bermuda-Diskothek „Riff“ feiert Wiedereröffnung
So beschränkt die Bermuda-Diskothek „Riff“ den Neustart an diesem Wochenende auf Geimpfte und Genesene. „In beiden Fällen benötigen wir einen entsprechenden Nachweis von euch, den ihr am Einlass vorzeigt“, wirbt das „Riff“ für sein „Grand Opening“ am heutigen Freitag (22 Uhr).
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Auch die „Party-Arena Bochum“ (früher „Oberbayern“) beherzigt 2G, wenn am 15. Oktober der Betrieb am Nordring wieder aufgenommen wird. „Wir möchten, dass ihr euch bei uns sicher fühlt. Und das ohne Maske oder Mindestabstand“, werben die Betreiber.
„Zeche“ kehrt mit Metallica-Tribute und Ü-30-Party zurück
Die „Rotunde“ hingegen hat sich – ebenso wie etwa der Bahnhof Langendreer – für 3G entschieden, wenn am Samstag (2.) um 22 Uhr am Konrad-Adenauer-Platz das Re-Opening mit zahlreichen DJs im gesamten Club gefeiert wird.
Prater-Neustart weiter ungewiss
Während immer mehr Diskotheken und Clubs wieder öffnen bzw. ihren Neustart ankündigen, ist Bochums größter Tanz-Treff „Prater“ nach wie vor geschlossen.
In den sozialen Medien gibt es keine aktuellen Informationen. Eine WAZ-Anfrage blieb unbeantwortet.
Schmerzlich vermisst wird zudem das „Mandragora“. Das Urgestein des Bermudadreiecks hat seinen Betrieb weiterhin eingestellt, während die übrige Partymeile längst wieder belebt ist.
Für November/Dezember hat sich Zuwachs angekündigt. Dann soll nach aufwendigem Umbau das „Bitburger Wirtshaus“ im früheren „Barraquito“ und „Ullrich“ öffnen.
Eine Woche später kehrt auch die „Zeche“ als weitere Bochumer Ausgeh-Institution unter 3G-Regeln zurück. Am Freitag (8., mit Ü-30-Party nach der Metallica-Tribute-Band „Metakiller“) und Samstag (9.) wird auch mit getesteten Gasten das lang ersehnte „Grand Opening“ zelebriert.
Neu im Dreieck: „Tacata“ hat seine Bar geöffnet
Geimpft, getestet, genesen: Das gilt auch im „Tacata“, dem jüngst eröffneten südamerikanischen Treff im Bermudadreieck. Zwar lässt der Restaurantbetrieb noch auf sich warten. Ein Grund: der Personalmangel, unter dem die gesamte Branche massiv leidet. Die „Tacata“-Bar immerhin ist startklar – am Samstag (2.) mit musikalischer Untermalung von Dj Mosti.
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Für Thomas Behrendt steht fest: Bei seiner Disko-Legende „New Orleans“ bleibt es bei 2G. „Das Schlimmste wäre, wenn die Infektionszahlen im Herbst und Winter wieder hochgehen und es zu einem erneuten Lockdown käme. Das will ich mir gar nicht vorstellen“, sagt „Tommy“. Vorsicht sei weiterhin das erste Gebot. Und: weitere Impfungen, so viele wie möglich. „Es muss doch weitergehen für uns.“