Bochum. Vor 200 Jahren wurde Johann-Joachim Schlegel geboren. Er gründete die Bochumer Schlegel-Brauerei, die später zu den größten Biererzeugern zählte.
„Bochums Dreiklang, merk’ ihn Dir: Kohle, Eisen, Schlegel-Bier“: Vor einem halben Jahrhundert kannte diesen Werbespruch ganz Deutschland. Damals gehörte die Schlegel-Brauerei aus Bochum zu den Top 10 der Bierhersteller hierzulande.
Ihre Gründungsgeschichte geht zurück auf einen Bayern. Der am 27. September 1821 in Franken geborene Johann-Joachim Schlegel kam 1850 nach Bochum, um in der wegen der Industrialisierung aufstrebenden Stadt sein länger haltbares, untergäriges bayerisches Bier zu brauen. Mit Erfolg, es verdrängte nach und nach das bis dato in Westfalen übliche obergärige Bier.
1903 entstand das Firmenlogo mit den drei Küferhämmern
1854 machte Schlegel sich im Keller des Wirtshauses Hasselkuss an der Essener Chaussee (Alleestraße) mit der „Bayerischen Bierbrauerei J.J. Schlegel“ selbstständig. 1890 verstarb der Gründer, seine Erben bauten das Unternehmen zur Großbrauerei aus. 1903 wurde das Firmenlogo mit den drei Küferhämmern ins Leben gerufen. 1918 verschmolz die Schlegel AG mit der Bochumer Bierbrauerei Scharpenseel AG. Zum Blickfang der Braustätte wurde das 58 m hohe Silo-Hochhaus, das 1927 gegenüber dem Rathaus errichtet wurde.
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Von der Turmkrone grüßte über 60 Jahre lang das Firmenzeichen. Nach der Stilllegung der Bierfabrik 1980 wurden sie vom Wappen der Stadt Bochum abgelöst. Der Abriss der meisten Teile der Brauerei erfolgte von 1983 bis 1985, das Areal wurde mit Wohnhäusern bebaut. Nur der denkmalgeschützte Schlegelturm und der Verwaltungsbau mit der Gaststätte blieben erhalten.
Mit Klaus-Joachim Schlegel, dem Urenkel des Gründers, lebt die große Tradition der Schlegel-Brauerei im Gedächtnis des Reviers weiter.