Bochum. Das Ruhr-Jazz-Festival lädt an dreit Tagen ins Kunstmuseum Bochum ein. Mit dem Gitarristen Ralph Towner ist ein internationaler Top-Star zu Gast.

Das Bochumer Ruhr-Jazz-Festival (RJF) war in den 80er/90er Jahren eine Institution, bevor es dann lange brach lag. Erst 22 Jahre nach dem Ende erfuhr das Musikertreffen 2018 eine Neuauflage. Seitdem geht die Erfolgsgeschichte in Bochum weiter: Am Wochenende steht an drei Tagen das RJF 2021 auf dem Spielplan. Corona konnte die Vorbereitung und Durchführung nicht stoppen.

Ruhr-Jazz-Festival geht an drei Tagen in Bochum über die Bühne

Für Freunde des improvisierten Musizierens – früher sagte man: Free Jazz – ist es eine großartige Nachricht, dass die Veranstalter Martin Blume und Ulli Blobel ihr jazzkulturelles Klassentreffen an seinem angestammten Ort, dem Kunstmuseum, erneut leuchten lassen. Und erneut sind hochkarätige Künstler zu Gast, darunter Ralph Towner, Ken Vandermark sowie das neue Septett von Peter Ehwald.

Ralph Towner (*1940) kann man getrost als Weltstar bezeichnen. Ob als Gitarrist oder Pianist, ob als Komponist oder als einer der Köpfe der Band Oregon – seit fast einem halben Jahrhundert ist der US-Musiker aus dem zeitgenössischen Jazz nicht wegzudenken.

Auch interessant

Mit wem hat er nicht schon alles zusammengespielt! Von Keith Jarrett über Jan Garbarek bis zu Wayne Shorter. Sie alle schätzen den Feingeist Towner, dem vor allem an der klassischen und zwölfsaitigen Gitarre geradezu hymnische Melodien erschafft.

Grenzen des freien Musizierens werden ausgelotet

Was technisch-kompositorisch hinter der Kunst Ralph Towners steckt und wie selbstverständlich sie sich entfaltet, das lässt sich jetzt erneut nachprüfen – bei seinem Solo-Konzert beim Ruhr-Jazz-Festival, das darüber hinaus heiße Avantgarde etwa mit Martin Blumes neuer Gruppe „Sound Bridges“ oder dem neuen Septett von Peter Ehwald präsentiert.

Das Festival beginnt am Freitag, 24. September, um 20 Uhr mit Auftritten der Ensembles „Azolia“ (Sophie Tassgnon, Gesang; Susanne Folk, Saxofon; Lothar Ohlmeier, Saxofon, Bassklarinette; Andreas Waelti, Bass) und „Sound Bridge“, in dem Martin Blume (Drums), Matthias Muche (Posaune), Thomas Lehn (Synthesizer) und Ken Vandermark (Saxofon) die Grenzen des freien Musizieren ausloten. Beginn 20 Uhr, Eintritt 35/erm. 30 Euro.

Ralph Towner zählt zu den bekanntesten Jazz-Gitarristen; seit den 1970er Jahren ist er auf den Bühnen dieser Welt zuhause.
Ralph Towner zählt zu den bekanntesten Jazz-Gitarristen; seit den 1970er Jahren ist er auf den Bühnen dieser Welt zuhause. © / FUNKE Foto Services | Michael Rauhe

Konzertfilme ergänzen das Live-Programm des Ruhr-Jazz-Festivals

Weiter geht es am Samstag mit einer Nachmittagsvorstellung des Ensembles „Brut“, bestehend aus Mats Dimming (Bass), Niklas Korssell (Drums) und Philippe Boix-Vives (Gitarre) – letzterer ist der Enkel des Bildenden Künstlers Anselme Boix-Vives (1899-1969), der mit einer Einzelausstellung seiner Werke aktuell im Bochumer Kunstmuseum vertreten ist. Beginn 16 Uhr, Eintritt frei.

Am Samstag um 17 Uhr läuft der Konzert-/Dokumentarfilm „Woodstock am Karpfenteich“ mit einem Auftritt des Friedhelm-Schönfeld-Quartetts, der kostenlos besucht werden kann. Am langen Konzertsamstagabend geben die Formationen Peter Hewald/Septuor de Grand Matin, das Trio Ab Baars (sax), Meinrad Kneer (b) und Bill Elgart (dr) sowie das Matthias Akeo Nowak Koi Septet Proben ihres Könnens. Beginn 20 Uhr, Eintritt 35/erm. 30 Euro.

Blick auf das Kunstmuseum Bochum an der Kortumstraße 147, direkt gegenüber dem Bochumer Stadtpark.
Blick auf das Kunstmuseum Bochum an der Kortumstraße 147, direkt gegenüber dem Bochumer Stadtpark. © FUNKE Foto Services | Olaf Ziegler

Der Wahl-Sonntag, 26. September, bringt um 16 Uhr bei freiem Eintritt eine Video-Aufführung der multimedialen Performance „De-Industrial“. Die Abendkonzerte (Beginn 18 Uhr, Eintritt 35/erm. 30 Euro) werden von dem Quartett Vesna Pisarovic (voc), Gebhard Ullmann (sax, cla), Johannes Fink (Cello) und Micheal Griener (dr) gestaltet; angekündigt ist eine musikalische Hommage an die 2004 verstorbene Saxofon-Legende Steve Lacy. Es folgt, als Highlight des Ruhr-Jazz-Festivals 2021, der Solo-Aufritt von Ralph Towner.

>>> Info: Die Konzerte und Veranstaltungen des Ruhr-Jazz-Festivals werden unter Beachtung der Corona-Verordnung durchgeführt. Die 3-G-Regel kommt zum Einsatz. Info & Kartenreservierung auf www.jazzwerkstatt.eu/ruhr-jazzfestival