Bochum-Linden. In Bochum-Linden fand jetzt der erste Feierabendmarkt statt. Er zog hundert Besucher an und soll wiederholt werden. Das macht ihn so besonders.
Ute und Ralf Wagener stehen an einem Tisch auf dem Marktplatz am Poter in Bochum-Linden und lassen sich Currywurst und Pommes schmecken. Daneben steht ein Grauburgunder, im Hintergrund tönt Gitarrenmusik, der Sonnenschein bricht hell durch die Baumkronen. „Wir haben ein Stück Lebensqualität zurück“, sagt Ralf Wagner und lässt seinen Blick über das wuselige Treiben schweifen: Hunderte Bochumer hat es am Donnerstag (9.) auf den ersten Feierabendmarkt in Linden gezogen.
Bochum: Erster Feierabendmarkt in Linden soll nicht der letzte sein
„Wir besuchen normalerweise immer den Moltkemarkt am Springerplatz, aber der hier ist mindestens genauso gut“, sagen die Wageners. Es gebe mehr Sitzplätze und die Atmosphäre sei familiär und entspannt. „Ein kleines Angebot reicht aus, das macht einfach Spaß hier“, sagen die beiden.
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Vielfältig ist das Angebot aber allemal: Flammkuchen und Brot mit Rührei gibt es ebenso wie Muscheln, Zwetschgenkuchen und Rindersteak. „Wir bieten Surf & Turf an: Ein irisches Rinderflanksteak mit Paprikabutter und Garnelen. Dazu gibt’s ein Brötchen“, sagt Marco Krüger, der hinter der Grillküche von Fischhaus Tidili ganz schön ins Schwitzen kommt.
Zu haben ist das Ganze für 8,50 Euro, die Portion Garnelen kostet 7,50 Euro, Flammkuchen gibt es ab sechs Euro. „Die Preise sind günstig“, versichert Krüger. Und das trotz des Fokus auf Delikatessen, Feinkost und hochwertiger Kost. Bei den Besuchern: Zumindest keine Klagen über zu hohe Preise. Nur noch mehr Sitzplätze wünschen sich die meisten.
Denn auch wenn man Eier und Käse, Fisch und Geflügel, Brot und schlesisches Gebäck auf einem Weg noch mitnehmen kann – gekommen sind die meisten, um zu Schlemmen und zu Quatschen. Auch Kunsthandwerk, etwa Upcycling-Ware aus Altpapier, wird angeboten.
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„Ich komme zwar nicht aus Linden, aber die Auswahl und das Ambiente sind toll“, sagt Katja Lux. Sie lässt sich gerade eine kleine Portion Muscheln schmecken. „Ich hole mir bestimmt noch etwas anderes, das ist ja das Schöne – man kann viel ausprobieren“, so die Bochumerin.
Begeisterung auch bei Sarah und Markus Skups, die gemeinsam mit Sohn Moritz (1) und Freundin Marlena Rohm zum Feierabendmarkt, der in Kooperation zwischen der Werbegemeinschaft „Linden bewegt“ und Bochum Marketing organisiert wurde, gekommen sind. „Wir fühlen uns sicher, wir sind schließlich vollständig geimpft und tragen beim Anstellen eine Maske“, sagen die drei.
Feierabendmarkt in Bochum: Schwierig, Abstand zu halten
Abstand einhalten – das ist beim Feierabendmarkt nämlich an vielen Stellen tatsächlich nicht möglich. Hunderte Bochumer hat es nach Linden gezogen. Es sei dennoch ein schönes Gefühl, abends mit Freunden auf einer Veranstaltung zu sein – „so wie früher“, sagen die drei Freunde.
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Klaus Koller kennt den Feierabendmarkt am Springerplatz in Bochum-Mitte seit seinen Anfangstagen. „Schön, dass es nun auch so etwas vor Ort gibt“, sagt er, während er Käse von seinem italienischen Vorspeisenteller verzehrt. „Das Zusammensein mit anderen Menschen hat gefehlt, man merkt, dass der Drang danach groß ist“, sagt Koller.
15 Stände in Linden
Der Feierabendmarkt in Linden findet von 15 bis 20 Uhr statt. Der Eintritt ist frei, das Angebot besteht aus etwa 15 Ständen.
Die Veranstaltung ist eine Kooperation der Werbegemeinschaft „Linden bewegt“ und Bochum Marketing. Sie organisiert auch den Wochenmarkt (donnerstags, 8 bis 13.30 Uhr, und samstags, 7 bis 14 Uhr).
Informationen über künftige Feierabendmärkte gibt’s auf den Facebook-Seiten der Veranstalter.
Tatsächlich war am frühen Donnerstagabend kein Sitzplatz mehr zu haben, lange Schlangen reihten sich vor den Ständen. Auch der Parkplatz am Poter ist gefüllt – wer einen Platz nah an den Marktständen ergattern will, muss warten. „Wir haben uns heute hier mit Freunden verabredet und auch schon Nachbarn getroffen“, sagt Andrea Franke, während sie aus einem Glas Rosé schlürft. Sie glaubt: Der Lindener Feierabendmarkt hat Potenzial, zum Stadtteiltreff zu werden.
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„Ein Feierabendmarkt wurde auf der Bürgerkonferenz gewünscht. Es ist gut, dass der Wunsch Gehör findet“, sagt sie. Was Franke besonders wichtig ist: Alt und Jung läuten am Poter den Feierabendmarkt gemeinsam ein. „Hier sind alle Altersklassen vertreten“, freut sie sich.
Einmal im Monat soll der Feierabendmarkt in Zukunft stattfinden – wenn er denn gut angenommen wird. „Wiederholung ist auf jeden Fall notwendig“, sagt Wagener. Das wird nicht nur er so sehen.