Bochum. Die Sieben-Tage-Inzidenz der Bochumer Kinder zwischen 10 und 14 Jahren liegt bei über 500. Sie hat sich seit Schulbeginn mehr als verdoppelt.
Die Sieben-Tages-Inzidenz bei Bochumer Kindern zwischen 10 und 14 Jahren hat sich seit Schuljahresbeginn mehr als verdoppelt. Lag sie am letzten Ferientag (17. August) noch bei 245, beträgt sie am Dienstag (24. August) 533. Das zeigen Zahlen des Landeszentrums Gesundheit in Nordrhein-Westfalen. Je älter die Bochumer sind, desto geringer ist demnach die Zahl der Corona-Infektion in den letzten sieben Tage hochgerechnet auf 100.000 Einwohner.
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In der Altersgruppe zwischen 10 und 14 Jahren ist die Inzidenz mit Abstand am höchsten, sie macht 16 Prozent der derzeitigen Coronafälle aus. In den vergangenen sieben Tagen gab es 76 Neuinfektionen. 14 Prozent der Corona-Fälle in Bochum gehen auf die Altersgruppe der 15- bis 19-Jährigen zurück, zehn Prozent auf die 5- bis 9-Jährigen.
Bochum: Niedrige Inzidenzen bei den älteren Einwohnern
Zum Vergleich: In der Altersgruppe ab 45 Jahren liegt der Anteil der Infizierten ebenfalls bei rund 16 Prozent. Diese Personen machen aber rund die Hälfte der Bochumer Bevölkerung aus, zeigen Daten der Stadt Bochum.
Besonders niedrig ist die Inzidenz bei den alten Bochumerinnen und Bochumern – sie schwankt ab dem Alter von 75 Jahren zwischen 6 und 14. Bei den 20- bis 55-jährigen Einwohnern liegt die Sieben-Tage-Inzidenz zwischen gerundet 90 und 150.
Schulen in NRW bleiben unabhängig von Inzidenz geöffnet
Noch Anfang des Monats August waren die Corona-Zahlen besonders in der Altersgruppe der 15- bis 24-Jährigen hoch – das hat sich mit Schuljahresbeginn geändert. Trotzdem: Die NRW-Landesregierung möchte den Schulbetrieb in Präsenz unabhängig von der Inzidenz sicherstellen. Wer nicht geimpft oder genesen ist, wird zweimal pro Woche getestet. Das ist vor allem bei Kindern unter 12 Jahren der Fall, die noch nicht geimpft werden dürfen.
Das Landeszentrum Gesundheit
Das Landeszentrum Gesundheit Nordrhein-Westfalen (LZG.NRW) ist eine Einrichtung des Landes Nordrhein-Westfalen und dem Gesundheitsministerium untergeordnet. Sein Hauptsitz ist am Gesundheitscampus in Bochum.
Unter www.lzg.nrw.de/inf_schutz/corona_meldelage/ veröffentlicht es auf Basis der Daten des Robert-Koch-Instituts aktuelle Corona-Zahlen und Sieben-Tage-Inzidenzen – unterteilt nach Kommune, Alter oder Geschlecht.
Von der Bildungsgewerkschaft GEW in Bochum gab es Kritik: „Mehr Präsenz ist eine richtige und dringende Forderung. Aber weder Lehrer*innen noch Schüler*innen und ihre Eltern haben es verdient, in unsichere Schulen geschickt zu werden.“ Die Gewerkschaft fordert genauso wie einige Eltern im Stadtgebiet durch eine Petition mobile Luftfilter in den Klassenräumen. Das lehnt die Stadt aber ab.
Inzidenz in Bochum hat sich innerhalb eines Tages verdoppelt
In Bochum hat sich die Sieben-Tages-Inzidenz am vergangenen Wochenende beinahe verdoppelt, aktuell liegt sie bei 126,9 (25. August). Wie es zu den hohen Infektionszahlen kommt, kann die Stadtverwaltung nicht sagen: „Das überwiegende Infektionsgeschehen ist diffus, also auf kein bestimmtes Ereignis oder eine bestimmte Einrichtung etc. zurückzuführen“, sagt Sprecher Peter van Dyk.
Hinzu kommt, dass durch das Ende der Sommerferien eine höhere Anzahl an Reiserückkehrern zu verzeichnen ist. „Die aktuelle Coronaschutzverordnung des Landes NRW liefert aktuell kein Instrumentarium, hier im Sinne des Infektionsschutzes einzuschreiten“, so van Dyk weiter.