Bochum-Altenbochum. „Etwas Bammel“ habe sie schon, sagt Mareike Harms aus Bochum vor dem ersten Schultag ihres Sohnes. Sie macht sich Sorgen – aus vielerlei Gründen.

Sie ist vom Fach. Mareike Harms aus Bochum-Altenbochum arbeitet als Sozialpädagogin in einer Grundschule in Dortmund. Sie weiß also, was auf ihren Sohn Jano zukommt, wenn dieser ab Donnerstag, 19. August, ein Erstklässler ist. Und doch macht sie sich Sorgen. Oder gerade deshalb?

Bochum: Mutter von i-Dötzchen in Sorge – nicht nur wegen Corona

Die Gedanken, die sich Mareike Harms macht, betreffen nicht nur die aktuelle Corona-Situation. Das, was ihr vor allem Sorge bereitet, liegt eher in der jüngeren Vergangenheit – im zurückliegenden letzten Kindergarten-Jahr. „Ich hoffe, Jano ist gut genug auf die Schule vorbereitet“, sagt sie. Im Kindergarten sei aufgrund von Corona „super-viel ausgefallen“, gerade auch im vorschulischen Bereich, die wöchentlichen Vorschulübungen etwa.

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Zum Sommer hin habe man noch etwas aufholen können, berichtet Mareike Harms, auch das Verkehrstraining sei noch gemacht worden. „Insgesamt ist aber zu viel untern Tisch gefallen. Das hätte Jano und auch allen anderen Kindern ganz sicher gutgetan.“

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Wie schwer ihrem Sohn Jano die Umstellung jetzt fallen wird, kann Mareike Harms also schlecht einschätzen. Der junge Mann hingegen schon: „Ich freue mich auf die Schule“, sagt Jano, „aber das wird anstrengend.“ Nur gut, dass auch sein bester Kumpel mit auf die Lina-Morgenstern-Schule in Altenbochum geht.

Mutter besorgt: Die Eltern sind geimpft – aber die Kinder halt nicht

Dass ihr Mann Christian und sie geimpft sind, beruhige sie schon ein bisschen, sagt Mareike Harms. „Aber die Kinder sind es eben nicht. Sie sind der Gefahr, sich anzustecken, weiter ausgesetzt – wie im Kindergarten.“ Dass bei Kindern eher selten schwere Covid-19-Krankenverläufe zu verzeichnen sind, beruhigt die zweifache Mutter nicht. „Man weiß nicht, was passiert. Und auch nicht, wie sich Long-Covid auswirkt. Von daher habe ich schon ein wenig Bammel.“

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Dementsprechend rechnet Mareike Harms auch „mit allem“. Sie gehe nicht davon aus, dass im kommenden Schuljahr alles normal ablaufen wird. „Ich könnte mir gut vorstellen, dass irgendwann doch wieder zum Wechselunterricht übergegangen wird.“ Gerade auch wegen der steigenden Neuansteckungsrate (Inzidenz).

Erfahrung zeigt: Beim Homeschooling bleiben viele auf der Strecke

Dabei sei es so wichtig, dass die Kinder wieder in der Schule unterrichtet werden. Dass sehe sie auch sehr deutlich bei ihrer Arbeit an der Dortmunder Schule, sagt Mareike Harms. „Beim Homeschooling bleiben doch viele auf der Strecke.“

Präsenzunterricht in jedem Fall

Wie sehr die Corona-Inzidenz auch steigen mag – Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) will auf jeden Fall beim Präsenzunterricht bleiben. Das hat sie jüngst noch einmal unterstrichen. Nur so könnten Lernrückstände aufgeholt werden.

Quarantäne droht neben den Infizierten nur den direkten Sitznachbarn. Allerdings nicht nur Mitschülern, die links oder rechts neben der betroffenen Person sitzen, sondern auch die davor und/oder dahinter.

Dies gilt auch für Lehrer und Schulpersonal, die engen Kontakt zu der infizierten Person hatten.

Allerdings sind die Vorfreude und der Stolz, bald einen Erstklässler in der Familie zu haben, natürlich auch groß im Hause Harms. „Zur Einschulung gehen nur wir vier“, berichtet Mareike Harms – also Mama, Papa, Jano und sein Bruder Matti (fast Drei). Nachmittags wird dann im Schrebergarten mit den Großeltern und Paten gefeiert. „Ich habe extra noch mal nachgeguckt“, sagt Mareike Harms. „Wir sind alle geimpft und dürfen also.“