Bochum/Ruhrgebiet. Wie kann ein Kulturfestival trotz Pandemie funktionieren? Das erforscht die Hochschule für Gesundheit in Bochum anhand der Ruhrtriennale.

Wie kann ein Kulturfestival trotz Pandemie funktionieren? Mit dieser Frage beschäftigt sich die Hochschule für Gesundheit in Bochum in einem interdisziplinären Forschungsprojekt. Am Beispiel Ruhrtriennaleuntersucht ein Expertenteam aus Medizin, Hygiene, Belüftungstechnik und den Sozial- und Verhaltenswissenschaften die Parameter für die Planung und Umsetzung.

Markus Zimmerman ist Professor für Pflegerische Versorgungsforschung an der Hochschule für Gesundheit in Bochum.
Markus Zimmerman ist Professor für Pflegerische Versorgungsforschung an der Hochschule für Gesundheit in Bochum. © Bochum | Hochschule für Gesundheit

Die Hochschule für Gesundheit begleitet die Vorbereitung der Ruhrtriennale sowie die Durchführung des Festivals, gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen. Das Ziel ist die Überprüfung einer Übertragbarkeit der Ergebnisse auf andere kulturelle Veranstaltungen in späteren Phasen der Pandemie oder künftigen pandemischen Situationen. Die Ergebnisse der Auswertung werden bis zum Jahresende vorliegen und veröffentlicht.

Forschung während Ruhrtriennale: Grundlage für Kulturveranstaltungen trotz Pandemie

„Als Hochschule für Gesundheit haben wir es uns zum Ziel gesetzt, einen Beitrag zur Verbesserung der gesundheitlichen Versorgung der Menschen zu leisten. Wir möchten diesem gesellschaftlichen Auftrag (...) gerecht werden,“ erklärt Markus Zimmermann, Professor für Pflegerische Versorgungsforschung und Mitglied des Expertenteams.

Dass ein großes Festival wie die Ruhrtriennale in diesem Jahr vor Publikum stattfinden kann, ist ein Mutmacher für den gesamten Kulturbereich“, sagt Isabel Pfeiffer-Poensgen, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen. Die Erkenntnisse des Forschungsprojektes könnten eine Grundlage für sichere und verantwortungsvolle Kulturerlebnisse in Pandemiezeiten liefern.

Kontinuierliche Begleitung der Ruhrtriennale durch Hochschule für Gesundheit

Im Mittelpunkt stehen dabei das Konzept und die Analyse der Hygienemaßnahmen der Ruhrtriennale – bezüglich fachgerechter Schulungen aller Mitarbeitenden, der Dokumentation der Corona-Tests sowie der Einhaltung der AHA-Regeln (Abstand, Hygiene, Alltagsmaske) und der Luftqualität während der Proben und Veranstaltungen mit Publikum.

Untersucht wird die Anpassung und Umsetzung von Hygieneplänen hinsichtlich des sich verändernden Stands von Verordnungen und des Forschungsstands. „Dazu zählen sowohl Ereignisse wie Proben und Zusammenkünfte im Vorfeld des Festivals als auch die Evaluation der Durchführung der Veranstaltungen mit Publikum“, erklärt die Hochschule für Gesundheit. Die Analysen und Ergebnisse sollen im Hinblick auf die Übertragbarkeit auf andere kulturelle Veranstaltungen geprüft werden. Damit kann ein Orientierungsrahmen für Veranstaltungen in späteren Phasen der Pandemie oder zukünftige pandemische Situationen bereitgestellt werden.

Ruhrtriennale wird mit „Konzert im Morgengrauen“ eröffnet„Die enge Zusammenarbeit mit der Hochschule für Gesundheit in Bochum ermöglicht uns einen fruchtbaren Austausch mit Expertinnen und Experten, die uns bei der Planung und Durchführung eines pandemiegerechten Festivals kontinuierlich begleiten“, dankt Vera Battis-Reese, Geschäftsführerin der Kultur Ruhr GmbH, Trägerin der Ruhrtriennale. „Hierfür gilt dem Team der Hochschule und dem Land Nordrhein-Westfalen unser großer Dank.“

Die Hochschule für Gesundheit

Die Hochschule für Gesundheit (HSG) wurde Ende 2009 als bundesweit erste und bisher einzige staatliche Hochschule für Gesundheitsberufe gegründet. Im Angebot hat sie unterschiedliche Bachelor- und Master-Studiengänge des Themenfeldes Gesundheit.

Im Sommer 2015 zog die HSG in ihren Neubau am Gesundheitscampus 6-8 in Bochum. Sie zählt rund 1740 Studierende (Stand: November 2020).

Die Ruhrtriennale ist ein internationales Festival der Künste – für Musiktheater, Schauspiel, Tanz, Performance, Konzerte und Bildende Kunst. Sie findet einmal im Jahr statt, 2021 vom 14. August bis 25. September in den Städten Bochum, Gladbeck, Duisburg und Essen statt.