Bochum. Der VfL Bochum ist wieder erstklassig. Zum Saisonstart gibt es Aufstiegshymnen. Wir stellen die Songs von Jo Hartmann und Christian Hirdes vor.
Herbert bleibt ewig. Undenkbar, dass Grönemeyers „Bochum“ jemals den Platz 1 als Stadion-Hymne räumt. Dabei ist „Herbie“ in den vergangenen Wochen stimmungsvolle Konkurrenz erwachsen. Zur so lang ersehnten Rückkehr in die Fußball-Bundesliga am Samstag (14.) haben sich gleich mehrere Kunstschaffende daran gemacht, neue Lobgesänge auf die Blau-Weißen zu komponieren und zu texten. Zwei Sänger ragen heraus: Jo Hartmann und Christian Hirdes.
„Unsere Heimat, unsere Liebe, unsere Stadt“, hat Jo Hartmann seine musikalische Liebeserklärung genannt. Dabei darf sich der 59-Jährige als dienstältester VfL-Barde fühlen. Schon zu seligen UEFA-Cup-Zeiten in den 90er Jahren, damals noch als Frontmann der Band Hartmann, schrieb er Songs, die im Ruhrstadion seither zehntausendfach voller Inbrunst mitgesungen werden: „Wir sind die Fans vom VfL, wir gehör’n zusammen und wir werden immer mehr.“
VfL-Bochum-Hymnen: Liebeserklärung zwischen Leiden und Stolz
Daran knüpft das aktuelle Werk des Rock-Schwergewichts an. „Pathos? Na klar, gehört doch dazu!“, sagt Jo Hartmann, der zwar seit 17 Jahren am Niederrhein lebt, „aber immer ein Bochumer bleiben wird“. Die blau-weiße Leidenszeit, aber auch der Stolz und die immer währende Liebe zum Verein spiegeln sich in Zeilen wie diesen wider: „Wir wissen, woher wir kommen, und wissen, wer wir sind. Wir sind soweit gegangen, trotz starken Gegenwind. Unsere Liebe ist der Fußball, unser Herz ist der Verein, 1848 und so wird es immer sein.“
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Vor zwei Wochen, beim Freundschaftsspiel gegen Utrecht, feierte Hartmanns Heimat-Hymne Premiere anne Castroper. Ein Riesenspaß seien sowohl die Aufnahme als auf der Auftritt gewesen, sagt Jo und verrät: „Das Lied hatte ich schon vor dem Aufstieg im Kopf fertig. Hätte es nicht mit Liga 1 geklappt, wäre es auch dort geblieben und niemals veröffentlicht worden.“
Volles Programm für Auswärtsfans
Um Auswärtsfans eine gute Zeit in Bochum zu bereiten, hat Bochum Marketing rund um jeden VfL-Heimspieltag ein Programm für das ganze Wochenende zusammengestellt.
Gegen Mainz am 21. August sind noch keine Gästefans zugelassen. Anhänger von Hertha BSC Berlin (12. September) indes können u.a. das Varieté et cetera, ein Folkrock-Konzert auf der Freilichtbühne oder das Strandkorb-Festival am Kemnader See besuchen. Zudem gibt es einen Stadtrundgang zum Thema „Currywurst und Bier“.
Alle Infos auf www.bochumtourismus.de/deine-auswaertsfahrt.
Just am 21. August, wenn der VfL sein Heimspiel-Debüt gegen Mainz 05 gibt, wird „Unsere Heimat, unsere Liebe, unsere Stadt“ erneut live erklingen. Kurz nach Abpfiff, um 17.30 Uhr, ist Jo Hartmann nebenan im Kulturbiergarten im Stadtpark zu Gast. Der erste Heimsieg – und ein starkes Stück Stadion-Atmosphäre wäre gewiss.
Christian Hirdes lässt es blau-weiß strahlen
Die könnte auch eine Woche später aufkommen, wenn Christian Hirdes im Kulturbiergarten erwartet wird (28. August, 17.30 Uhr). Der Bochumer Musik-Kabarettist hat gleichfalls eine Aufstiegshymne erschaffen. Gesangliche Unterstützung leisten Helmut Sanftenschneider, Ludger K. und Guntmar Feuerstein. Titel: „Endlich wieder erste Liga!“
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„Kurz vor Saisonende habe ich gespürt: Wenn der Traum wirklich in Erfüllung geht, müssen die Gefühle raus“, erzählt der 47-Jährige, seit vielen Jahren eine Konstante der Revier-Kulturszene. Auch Hirdes packte Emotionen pur in sein Epos, ganz untypisch für ihn fast ohne Augenzwinkern. „Elf lange Jahre sind vergangen“, heißt es da. „Wir ha’m hier tapfer festgehangen, weil uns ja auch nichts anderes übrig blieb. Alle Stricke gerissen, Fahrstuhl außer Betrieb. Doch wir haben nie die Hoffnung aufgegeben, diesen Tag hier eines Tages zu erleben. Der ist da, und nur damit es jeder weiß, strahlt jetzt über uns der Himmel in den Farben blau und weiß.“
Die stolze graue Maus ist zurück im alten Oberhaus
Christian Hirdes hat seinen Song bereits einige Mal live gespielt, u.a. beim Comedy-Festival auf dem Gelände der Zeche Hannover. Ein Textbaustein findet besonders viele Schmunzler: „Grüß dich, altes Oberhaus, du hast uns wieder, deinen VfL, deine stolze graue Maus!“ Gern würde er seine Hymne auch im Stadion präsentieren. Aus künstlerischen, aber auch höchst eigennützigen Motiven: „Ich bin weder Mitglied noch habe ich eine Dauerkarte. Deshalb sehe ich das derzeit als meine einzige Möglichkeit, auch mal ein Bundesligaspiel des VfL live sehen zu können.“
Hier ist Christian Hirdes mit seinem VfL-Song auf YouTube zu sehen.