Bochum. Die Inzidenz in Bochum steigt rasant. Die mobilen Impfungen werden ausgebaut. Die Resonanz im Bermudadreieck war mäßig. Könnte Mambo Kurt helfen?

Die Corona-Inzidenz in Bochum ist am Wochenende sprunghaft gestiegen. Am Sonntag meldete das Robert-Koch-Institut einen Wert von 49 (Samstag: 46,5). Binnen drei Wochen hat sich die Inzidenz damit verfünffacht. Die Stadt reagiert und forciert ihre mobilen Impfungen in den Stadtteilen.

Seit Monaten war die Zahl der Neuansteckungen nicht mehr so hoch wie derzeit. 69 positive Corona-Tests verzeichnete das Gesundheitsamt am Wochenende. Ein Drittel wird Reiserückkehrern zugeschrieben. Die meisten Menschen, vor allem junge Erwachsene, stecken sich aber nach wie vor im privaten und beruflichen Umfeld an. Unterdessen wächst die Impfquote nur zögerlich. Aktuell liegt sie mit 204.528 vollständig Geimpften bei 55,1 Prozent.

Corona in Bochum: 170 Kinder ließen sich am Samstag im Ruhrcongress impfen

Björn Sperber, Leiter des Impfzentrums, erkennt immerhin einen Aufwärtstrend. „Am Samstag hat’s nach längerer Zeit mal wieder richtig gebrummt“, freut sich Sperber. Knapp 1200 Menschen ließen sich im Ruhrcongress eine Spritze setzen – darunter 170 Zwölf- bis 15-Jährige. Die Impfungen der Kinder und Jugendlichen werden im August mittwochs (14 bis 18 Uhr) und samstags (8 bis 18 Uhr) fortgesetzt. Termine sind erforderlich.

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Ohne Anmeldungen können alle Bürgerinnen und Bürger ab 16 Jahren die mobilen Impfungen nutzen. Am Samstag gab’s eine Premiere. Erstmals wurde die Zeltstadt mit dem DRK und dem Arbeiter-Samariter-Bund im Bermudadreieck aufgebaut. Zwei Ärzte standen im Bogestra-Impfbus bereit.

Erstmals stand der Bogestra-Impfbus am Samstag im Bochumer Bermudadreieck. Die Resonanz war durchwachsen.
Erstmals stand der Bogestra-Impfbus am Samstag im Bochumer Bermudadreieck. Die Resonanz war durchwachsen. © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

Durchwachsene Impf-Premiere im Bermudadreieck: Kommt jetzt Mambo Kurt?

Die Resonanz zwar überschaubar. VfL-Fans, auf die das Impfzentrum am Nachmittag im Zuge der Live-Übertragung des Pokalspiels in Wuppertal gehofft hatte, blieben weitgehend aus. 58 Impfungen in drei Stunden: Da ist auf der Partymeile noch Luft nach oben. Zum Vergleich: Vormittags in Langendreer krempelten 75 Menschen die Ärmel hoch.

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Leo Bauer, Bermuda-Gründer und Unterstützer der Impfkampagne, hat zwei Anregungen. „Beim nächsten Mal sollte die Aktion von 20 bis 22 Uhr laufen. Dann ist es hier deutlich voller.“ Und: Der Musiker und Mediziner Mambo Kurt könnte in einer Doppelrolle für Frequenz sorgen – als kultiger „King of Heimorgel“ ebenso wie als Impfarzt.

Stadt will bald auch im Jobcenter impfen

„Wir schauen uns alle Vorschläge an“, verspricht Björn Sperber. In der nächsten Woche listet der Impf-Kalender der Stadt aber andere Stationen auf: u.a. in Querenburg, Laer, Altenbochum, Hamme, Gerthe, Linden und Wattenscheid (siehe Info-Kasten). Kurzfristig sind zudem Termine im Jobcenter geplant. „Die Gespräche laufen“, sagt Björn Sperber.

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Das NRW-Gesundheitsministerium hatte in der vergangenen Woche angekündigt, die Jobcenter in die Impfkampagne einzubinden. Die Kundinnen und Kunden sollen von den Jobcentern über die Impfangebote informiert werden. Auch die Beschäftigten sollen sich dort impfen lassen können.

Hier wird in den nächsten Tagen mobil geimpft

Die Stadt baut ihre mobilen Impf-Angebote aus. Die nächsten Termine:

Montag: 9 bis 12 Uhr, Buscheyplatz Querenburg, 14.30 bis 17.30 Uhr, Lahariplatz Laer.

Dienstag: 9 bis 16 Uhr, Evangelische Hochschule Altenbochum.

Mittwoch: 9 bis 12 Uhr, Amtsplatz Hamme, 14.30 bis 17.30 Uhr, Springerplatz.

Donnerstag: 9 bis 12 Uhr, Alter Markt Wattenscheid, 14.30 bis 17.30 Uhr, Max-König-Platz Günnigfeld.

Freitag: 9 bis 12 Uhr, Schulzentrum Gerthe, 14.30 bis 17.30 Uhr, Marktplatz Linden.

Samstag: 14.30 bis 18 Uhr, Hannibal-Center Hofstede.

Vor einem Jahr war die Inzidenz viermal niedriger

Die rasant steigende Inzidenz zeigt, welche Bedeutung den Impfungen mit Blick auf eine mögliche vierte Welle im Herbst zukommt. Die Ausgangslage gibt Anlass zur Sorge: Vor einem Jahr lag die Inzidenz in Bochum bei 12,6 – fast viermal niedriger als aktuell, damals noch ohne jede Impfung.