Hofstede. Mäßig genutzt wurde das mobile Impfzentrum im Hannibal-Center. Weiter geht’s dennoch: am Montag im Ruhrpark. Neues gibt’s vom Impfzentrum.
Man stelle sich vor, die Stadt Bochum hätte vor ein, zwei Monaten folgenden Aufruf gestartet: Kommt alle ins Einkaufszentrum Hannibal! Jeder, der sich gegen Corona impfen lassen will, ist willkommen. Anmeldungen? Nicht erforderlich. Impfstoffe stehen ausreichend zur Verfügung. Biontech, Johnson & Johnson, Moderna, Astra: Was hätten Sie denn gern? Der Ansturm wäre wohl immens gewesen. Anders als am Samstag. Binnen drei Stunden nutzten 50 Bürgerinnen und Bürger die Chance, sich quasi im Vorbeigehen eine Spritze setzen zu lassen. Die viel beklagte Impfmüdigkeit bringt die Impfkampagne in Bochum zusehends ins Stocken.
Mit dem Einsatz eines Impfbusses (bereitgestellt von der Bogestra) reagiert die Stadt seit der vergangenen Woche auf die sinkenden Zahlen im Impfzentrum. Die sind unter die Marke von 1000 gerutscht. 700 bis 800 Impflinge sind es derzeit täglich. 1800 waren es in der Spitze. Auch die Resonanz auf den Vor-Ort-Service war allenfalls durchwachsen: 668 Impfungen wurden von Dienstag bis Donnerstag an neun Stationen vorgenommen, u.a. in Querenburg, Gerthe und Wattenscheid.
Mobiles Impfzentrum: Am Montag geht’s im Ruhrpark weiter
Ernüchternd war am Samstag die Nachfrage in Hofstede. Obwohl das Hannibal-Center am Vormittag gut gefüllt war, hatten die Mitarbeiter im Corona-Testzentrum nebenan meist mehr zu tun als das vielköpfige Team in den drei Zelten, die als mobiles Impfzentrum dienten. Gut vier Dutzend Impflinge in 180 Minuten: Da hatte sich Impfzentrum-Leiter Björn Sperber deutlich mehr versprochen.
Die Tour durch die Stadtteile wird gleichwohl fortgesetzt. Mit dabei waren und sind die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe, das DRK, die Bundeswehr, die Freiwillige Feuerwehr, die Malteser und Johanniter, die DLRG und der Arbeiter-Samariter-Bund. Nächste Station ist der Ruhrpark. Von Montag (19.) bis Samstag (24.) können sich alle Bürgerinnen und Bürger ab 16 Jahren ohne Termin impfen lassen. Mitgebracht werden muss nur der Personalausweis und die Krankenversichertenkarte.
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Geimpft wird täglich von 14 bis 18 Uhr in Zelten direkt am Busbahnhof des Einkaufszentrums (Haltestelle Am Ruhrpark). Zunächst sollte das Impfzentrum ein leerstehendes Ladenlokal nutzen. „Das ist aber aus logistischen Gründen nicht möglich“, sagt Björn Sperber.
Impfzentrum im Ruhrcongress schränkt Öffnungszeiten ein
Nach dem Ruhrpark soll die Impfkampagne in den Ortsteilen und in der Innenstadt fortgeführt werden. Dabei gilt auch das Bermuda-Dreieck als möglicher Standort. Aktuell laufen zudem Gespräche mit den Bochumer Hochschulen. Auch hier, so Björn Sperber, sollen in Kürze mobile Impfaktionen gestartet werden.
Entspannung an den Hotspots
Die Situation an den Bochumer Sommer-Hotspots Schauspielhaus und Musikforum hat sich nach Einschätzung der Stadt „zunehmend entspannt“.
Die jungen Menschen, die sich abends an den zentralen Plätzen treffen, verhielten sich „friedlich und freundlich“, so Stadtsprecher Peter van Dyk. Den Aufforderungen des Kommunalen Ordnungsdienstes, die Plätze ab 22 Uhr zu verlassen, werde Folge geleistet.
„Einsätze an den Wochenenden und entsprechende Kontrollen werden auch weiterhin stattfinden“, betont die Stadt.
Derweil reduziert das Impfzentrum im Ruhrcongress seine Öffnungszeiten. Das, so Sperber, liegt aber nicht an der zunehmenden Impfmüdigkeit. „Wegen des damals noch gravierenden Impfstoffmangels waren vor vier, fünf Wochen keine Erstimpfungen möglich. Deshalb fehlen jetzt die Zweitimpfungen“, erklärt der Leiter. Das Impfzentrum ist deshalb in der nächsten Woche (19. bis 25. Juli) nur von 8 bis 14 Uhr (sonst 20 Uhr) in Betrieb. Am Samstag (24.) bleibt es geschlossen.
Auch in der darauffolgenden Woche (26. Juli bis 1. August) wird nur eingeschränkt geimpft: Von Montag bis Donnerstag von 8 bis 14 Uhr, am Freitag und Samstag von 8 bis 18 Uhr und am Sonntag wieder von 8 bis 14 Uhr. Auch im Impfzentrum gilt: Termine sind nicht mehr nötig.