Bochum. Nur 6 Prozent der neuen Bochumer Erstklässler haben an einer Schuleingangsuntersuchung teilgenommen. Die Stadt plant nun ein verändertes Konzept.
Nur 6 Prozent der neuen Erstklässler in Bochum wurden vor Beginn des Schuljahres 2021/2022 schulärztlich untersucht. Das geht auf einer Antwort der Stadtverwaltung auf Anfrage der CDU hervor. Stand Anfang Juni nahmen 196 Mädchen und Jungen an der Schuleingangsuntersuchung teil – von 3300 Erstklässlern.
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Welche Kinder untersucht wurden, hing von einer vierstufigen Priorisierung ab, die anhand der Meldungen von Kindertagesstätten, Schulen oder Eltern erstellt wurde, so die Stadt Bochum. Im Dezember 2020 sei dazu mit Schulamt, Jugendamt und den freien Kita-Trägern ein fragebogengestütztes Verfahren abgestimmt worden. Auf der Liste der zu untersuchenden Kinder standen am Ende 355 – 177 davon ohne Priorität, 66 mit erhöhter, 72 mit hoher und 2 mit höchster Priorität.
Wie kann Schuleingangsuntersuchung in Bochum wieder gewährleistet werden?
„Kann durch verstärkte Einbeziehung Dritter, wie z. B. Kinderärztinnen und Kinderärzten (...) die rechtzeitige Durchführung der Schuleingangsuntersuchungen zukünftig wieder gewährleistet werden?“, fragt deshalb die CDU. Laut Stadt erscheint das Einbeziehen von Kinderärzten problematisch. „Die Schuleingangsuntersuchung ist vom Gesetzgeber unserer Einschätzung nach bewusst als separate Instanz etabliert, die zusätzlich (...) eine kinderärztliche Sicht auf den gesamten Jahrgang gewinnen kann“, heißt es unter anderem als Begründung.
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Für den Untersuchungsjahrgang 2021/22 (Einschulung Sommer 2022) plane das Gesundheitsamt ein verändertes Konzept: „Dieses schlägt im Wesentlichen eine engere Verzahnung zwischen kinder- und jugendärztlichem Dienst und Kita sowie Schule vor. Das ermöglicht eine aussagekräftige Priorisierung und damit den zielgerichteten Einsatz der pandemiebedingt reduzierten Untersuchungskapazitäten“, so die Stadt.
Nichtärztlicher Untersuchungsteil soll anders gestaltet werden
Das Gesundheitsamt Bochum plane für die geforderte Priorisierung, die grundlegende Konzeption zur Durchführung der Schuleingangsuntersuchung zu ändern. Zentraler Ansatz des Konzeptes ist es, den nichtärztlichen Untersuchungsteil der Schuleingangsuntersuchung so zu gestalten, dass eine sichere Aussage über die Schulfähigkeit für einen Großteil der Lernanfänger getätigt werden kann.
Der ärztliche Anteil der Untersuchung soll künftig nur erfolgen, wenn er erforderlich erscheint. „Hierbei soll in jedem Fall der Wunsch der Eltern berücksichtigt werden“, so die Stadt. Die Untersuchungskapazitäten im nicht-ärztlichen Teil sollen deutlich erweitert werden.