Bochum. Zugeparkte Radwege sind ein Dauerärgernis für Radfahrer. Und brandgefährlich. Der ADFC Bochum hat deshalb „Denkzettel“ für Autofahrer verteilt.
Für Radfahrer ist das sehr gefährlich: Auf einem Radweg an einer stark befahrenen Straße parkt ein Auto oder Lieferwagen. Der Radfahrer muss nach links in den Kraftverkehr ausweichen - ein sehr hohes Unfallrisiko. Der ADFC hat deshalb „Denkzettel“ an solche Verkehrssünder verteilt. Darauf steht: „Parke nicht auf unseren Wegen.“
ADFC Bochum spricht von „gravierendem Sicherheitsproblem“
Anlass war der „Verkehrssicherheitstag“ am vorigen Samstag. „Die alarmierende Zunahme von Unfällen mit Radfahrern veranlasst die Bochumer Aktiven, auf ein gravierendes Sicherheitsproblem hinzuweisen“, sagt Georg Puhe vom Bochumer ADFC. „Leider geschieht es allzu oft, dass Kraftfahrzeuge auf den Fahrradwegen halten oder parken, um mal eben .... eine Besorgung zu machen, Brötchen zu holen, kurz was einzukaufen oder das Kind aus der Schule abzuholen.“
Der ADFC weist darauf hin, dass in der Neuregelung des Bußgeldkatalogs zur Straßenverkehrsordnung dieses Fehlverhalten von Autofahrern deutlich geahndet wird: In Zukunft sind zwischen 55 und 110 Euro Bußgelder fällig, Punkte in der Verkehrssünderkartei kommen bei Gefährdungssituationen hinzu.
Auf Radwegen parken erzeugt Lebensgefahr
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„Autofahrer, die so halten oder parken, gefährden das Leben anderer“, sagt Puhe. „Das sollte jedem Autofahrer klar sein.“
Mitglieder des ADFC drehten am Samstag eine Runde durchs Stadtgebiet, um Ausschau zu halten nach solchen Falschparkern. Besonders auf der Dorstener Straße zwischen Herner Straße und Nordring überreichten sie mehrere „Denkzettel“. Auch die Universitätsstraße in der Innenstadt lieferte schlechte Beispiele.
Rote Markierungen auf der Alten Wittener Straße in Bochum
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Puhe: „In den Gesprächen wurde deutlich, dass bei einigen kein Problembewusstsein vorliegt: Alle wollten doch nur kurz halten. Es war nicht bekannt, dass auch das Halten auf Radfahrstreifen verboten ist.“ Es habe aber auch verständnisvolle Autofahrer gegeben: Auf der Oskar-Hoffmann-Straße habe ein Fahrer nach Hinweis des ADFC seinen Umzugswagen auf der Fahrbahnmitte abgestellt und so den zugestellten Radweg freigemacht.
An der Alten Wittener Straße hat die Stadt vor wenigen Wochen einen Teil des Radwegs stadtauswärts mit roter Farbe markiert. Dort wurde er an Einfahrten immer wieder von Autofahrern missachtet.