Bochum-Hofstede. Die Brücken Feldsieper Straße, Herzog- und Riemker Straße sollen instandgesetzt werden. Noch aber steht die Erlaubnis der Deutschen Bahn aus.
Sie sind verdreckt, beklebt, beschmiert und bröckeln an Wänden und Decken: Unermüdlich haben Politikerinnen und Politiker in der Bezirksvertretung Mitte auf den desolaten Zustand der Bahnunterführungen in Hofstede und Hamme hingewiesen. Nun kommt endlich Bewegung in die Sache.
Auf Anregung der Bezirksvertreter wurde im vergangenen Herbst bereits die Eisenbahnüberführung Poststraße optisch aufgewertet. Sie ziert nun ein Graffito, gestaltet von einem Künstler - ein echter Hingucker. Zuvor galt sie für die Hofsteder stets als verdreckter Angstraum. 30.000 Euro hat sich die Stadt die Aufwertung kosten lassen. Für eine bessere Beleuchtung seien die Stadtwerke bereits ins Boot geholt worden.
Stadt Bochum trägt die Kosten
Die Brückenbauwerke Feldsieper Straße, Herzogstraße und Riemker Straße (Auf dem Dahlacker) sollen nun ebenfalls optisch aufgepeppt werden. Die Kosten trägt die Stadt Bochum.
Seitens der Deutschen Bahn (DB) AG bestehen keine grundsätzlichen Einwände gegen eine Aufwertung der Unterführung. Einer Reinigung und farblichen Beschichtung der Widerlagerwände wurde bereits mündlich zugestimmt. Die formale schriftliche Erlaubnis für die drei ausstehenden Brücken steht indes noch aus, wie die Verwaltung dem Bezirk mitteilt.
Derzeit erfolgen im Tiefbauamt weitere Planungen und Abstimmungen zu den Unterführungen Feldsieper Straße, Herzog- und Riemker Straße zum Ausführungsumfang, darunter technische Machbarkeit und Kosten. Zudem müssen Zeitpunkt und Reihenfolge festgelegt werden.
Image des Stadtteils aufpolieren
Es ist vorgesehen, das Amt für Stadtplanung und Wohnen in den Prozess einzubinden, denn die Sanierung von Brücken war auch Teil der Maßnahmen für das integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) Hamme. Verschönerte Unterführungen sollen das Image des Stadtteils aufpolieren. Dazu gehört auch die Aufpolierung der Unterführung Bahnhof Präsident; diese wird aber noch auf sich warten lassen.
Der westliche Brückenüberbau an der Herzogstraße gehört der Stadt Bochum, der mittlere und der östliche gehören der DB AG. Nachdem im vergangenen Jahr Bauwerksteile heruntergefallen sind, wurde seitens der Stadt Bochum an ihrem Überbau eine Bauwerksprüfung durchgeführt. Im Rahmen dieser Bauwerksprüfung wurden alle losen Bestandteile beseitigt. Seitens der DB AG erfolgte eine ähnliche Vorgehensweise. Die technischen Möglichkeiten einer optischen Aufwertung sollen an einer Probefläche geklärt werden.
Straße muss halbseitig gesperrt werden
Mit der Umgestaltung der Brücke an der Riemker Straße (Auf dem Dahlacker) wird eine größere Baustelle erforderlich: Wegen der erforderlichen halbseitigen Sperrung wird laut Tiefbauamt eine verkehrliche Abstimmung mit angrenzenden Straßenbau- und Kanalbaumaßnahmen erforderlich.
Das Ziel der optischen Aufwertung (heller Anstrich mit einem für Betonflächen geeigneten Oberflächenschutzsystem oder künstlerische Graffiti) werde noch geklärt. Das gelte auch für die Brücke an der Feldsieper Straße. Hier beklagen Anwohner den Zustand: Alte, teils zerfetzte Plakate und wilde Werbung für längst zurückliegende Veranstaltungen, Farbschmierereien an den Wänden und mangelnde Reinigung zeugten von der Vernachlässigung in diesem Bereich.
In der nächsten Sitzung des Bezirks Mitte am Donnerstag (17.) beantragt die CDU-Fraktion überdies die Sanierung aller 16 Bahnunterführungen Gleisdreieck, einst als Kunstlicht-Tore konzipiert; eine Forderung, die die CDU bereits vor mehr als einem Jahr erhoben hat. Nur einige der Unterführungen wurden tatsächlich künstlerisch gestaltet.
Die Verwaltung soll dort nach Kontaktaufnahme mit der Deutschen Bahn AG eine Reinigung der Unterführungen veranlassen und bei den Stadtwerken Bochum auf eine Beteiligung drängen für ein Konzept für kreative Lichtelemente.