Bochum-Innenstadt. Ortsverband Hamme-Hofstede setzt sich für mehr Beleuchtung und Sauberkeit ein. Kunst-Licht-Tore vergammeln. Das Bochumer Projekt liegt auf Eis.
Es begann so verheißungsvoll: Die Stadt rief 2003 das Projekt „Kunst-Licht-Tore“ ins Leben. Ziel war es, alle Bahnunterführungen, die das Gleisdreieck umschließen, mit Lichtinstallationen architektonisch aufzuwerten, als Willkommensgruß an alle, die in die Innenstadt wollen. Doch seit 2009 liegt das Projekt auf Eis; es fanden sich keine Sponsoren mehr, um weitere Kunst-Licht-Tore zu gestalten.
Seither sind viele der bereits umgesetzten Kunstwerke in wenig ansehnlichem Zustand; defekt, verdreckt, eines – an der Castroper Straße – musste sogar wieder entfernt werden. Der CDU-Ortsverband Hamme-Hofstede setzt sich nun dafür ein, sie zu säubern und zu modernisieren.
Globaler Sternenhimmel
Dabei gibt es sehr gelungene Ergebnisse des Projekts Kunst-Licht-Tore, wie die Unterführung an der Universitätsstraße neben dem Hauptbahnhof: In vielen Sprachen in Neonlichtern geht es ums „Woher/Wohin“, das die ankommenden oder auch Richtung Campus fahrenden Autofahrern 77 Meter lang unter einen globalen Sprachenhimmel führt. Dies konnte realisiert werden dank einer Förderung der Kunststiftung NRW.
Installation an der Castroper Straße abgebaut
Das Kunst-Licht-Tor an der Castroper Straße wurde 2006 erstellt. Im vergangenen Spätherbst wurde die Lichtinstallation abgebaut.
Aus Gründen der Verkehrssicherung: Die Standsicherheit der Beleuchtungsanlage war nicht mehr gegeben. Teile der Konstruktion drohten, sich zu lösen. Die Lichtkunst soll allerdings wieder in Betrieb genommen werden, und zwar dann, wenn wenn die seit langem geplante Sanierung der Castroper Straße zwischen Schwanenmarkt und Harpener Kreuz erfolgt.
„Wir haben mit Bedauern das Ende des Kunst-Licht-Tore-Projekts zur Kenntnis nehmen müssen. Allerdings darf das nicht das Ende der Bemühungen für eine Attraktivierung der Unterführungen zur Innenstadt im Gleisdreieck bedeuten“, so CDU-Bezirksvertreterin Susanne Dewender vom Ortsverband Hamme-Hofstede. „Denn Sauberkeit und eine gute Beleuchtung sind nicht nur eine Frage der subjektiven Sicherheit, sondern auch für das Erscheinungsbild der City und angrenzenden Stadtteile, wie z.B. Hamme, wichtige Maßnahmen zur Quartiersaufwertung.“
Anregung in der Bezirksvertretung
Da der bisherige Projektansatz für die Kunst-Licht-Tore gescheitert und seitdem kaum mehr Fortschritt in der Verbesserung der Unterführungen festzustellen sei, will Susanne Dewender für die nächste Sitzung der Bezirksvertretung (7. Mai) die Reinigung und bessere Beleuchtung der Unterführungen anregen.
Unansehnliche Brückendurchgänge und Dreckecken müssten konsequent angegangen werden. Dazu könnten z.B. die Stadtwerke und der USB einen wertvollen Beitrag leisten. Dies sei umso mehr von Bedeutung, als viele Unterführungen zu stark frequentieren Straßenabschnitten oder zu gut besuchten Einrichtungen wie dem Deutschen Bergbaumuseum zählten.
„Anders als Vertreter der SPD möchten wir uns deshalb nicht auf die Unterführungen in Hamme mit der Brücke Präsident beschränken, auch, wenn dort der Handlungsbedarf in besonderer Weise negativ ins Auge sticht“, so Susanne Dewender. Bezirksvertreterin Elvira Rühlemann (SPD) hatte eine optische Aufwertung vorgeschlagen, finanziert aus dem ISEK Hamme.
Die Stadt will nun mit den Stadtwerken über eine lichttechnische Modernisierung der Beleuchtung sprechen. Die Brücke an der Dorstener Straße wurde nie zu einem Kunst-Licht-Tor, weil es laut Stadt Sicherheitsbedenken gab und der Künstler bis heute kein neues Konzept vorgelegt hat.
Kreative Lichtelemente
Für den CDU-Ortsverband gebe es nicht nur bei der Brücke Bahnhof Präsident, sondern bei fast allen Unterführungen im Gleisdreieck Handlungsbedarf. „Vor allem sollten wir für eine bessere Beleuchtung und verstärkte Sauberkeit der Unterführungen nicht auf spezielle Förderprogramme oder ein ISEK (integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept) im jeweiligen Stadtteil warten.“
Die Stadtwerke könnten mit einer gesteigerten Instandhaltungsplanung nach und nach kreative Lichtelemente anbringen. Zuvor könnte zum Beispiel der USB mit Hochdruckreinigungen bzw. Sandstrahlungen und anschließendem Anstrich für die nötige Sauberkeit sorgen. „Eine Lösung darf nicht wieder viele Jahre dauern und auf halber Strecke die Luft ausgehen“ findet Susanne Dewender.
Natürlich wäre eine Wiederbelebung des Projekts Kunst-Licht-Tore, das in der Verantwortung der Bezirksvertretung Mitte liegt, wünschenswert. „Wenn es irgendeine Idee gäbe, wie es weitergehen könnte, würde ich sie mittragen. Doch zunächst geht es uns um das Erscheinungsbild, die Modernisierung der Unterführungen steht im Vordergrund.“