Bochum-Werne. Spektakuläre Bilder am Freibad in Bochum-Werne: Die Fertigteile für das Eingangsgebäude wurden angeliefert und mit einem Kran zusammengesetzt.

Okay, der Abriss der alten Eingangshalle zum Freibad in Bochum-Werne wird noch ein bisschen spektakulärer gewesen sein. Aber jetzt zu sehen, wie das neue Gebäude aus Fertigteilen zusammengesetzt wird, hatte auch was. Und vor allem: Das ging im Gegensatz zum Abbruch ratzfatz. Somit ist ein weiterer wichtiger Schritt getan, um das Freibad wie geplant noch in diesem Sommer zu öffnen.

Bochum: Eingangshalle für das Freibad in Werne nimmt Gestalt an

Nach wie vor halten die Wasserwelten Bochum als Betreibergesellschaft der städtischen Bäder an ihrem Zeitplan fest. Obwohl man als Außenstehender schon noch ein bisschen Fantasie benötigt, um sich vorstellen zu können, in diesem Sommer wieder im Werner Freibad liegen und schwimmen zu können. Das 30.000 Quadratmeter große Terrain ist dafür noch immer zu viel Baustelle und zu wenig Badeanstalt.

So wird es aussehen: Das sanierte Freibad in Bochum-Werne mit den neu angeordneten Schwimmbecken und dem 115 Meter langen Eingangsgebäude.
So wird es aussehen: Das sanierte Freibad in Bochum-Werne mit den neu angeordneten Schwimmbecken und dem 115 Meter langen Eingangsgebäude. © Funkegrafik_NRW | Pascal Behning, 4a Architekten, Stadt Bochum

Aber das kommt, versprechen alle Beteiligten, die sehr viel Ruhe ausstrahlen. Allen voran Joachim Maier, Geschäftsführer von Pool out of the Box. Das Generalunternehmen aus Heidenheim (Baden-Württemberg), das viele Fachfirmen unter einem Dach vereint, stemmt Umbau und Sanierung des Freibades.

Freibad Bochum-Werne: Die richtigen großen Container werden in der Nacht geliefert

Die Module für das Eingangsgebäude wurden ganz in der Nähe des Firmensitzes gebaut, in Neresheim. „Hier wurde alles vorgefertigt“, sagt Maier, „Installationen, Lampen, Fliesen, Tapete – alles.“ Passend dazu schwebt in diesem Moment ein Fertigcontainer mit den Toiletten am Kranhaken vom Sattelschlepper rüber auf seine künftige Position.

Die Baustelle am Freibad in Bochum-Werne mit dem Bau des Eingangsgebäudes aus der Vogelperspektive.
Die Baustelle am Freibad in Bochum-Werne mit dem Bau des Eingangsgebäudes aus der Vogelperspektive. © Pool out of the Box

Modul für Modul wird auf dem Betonfundament verankert. Dazwischen bleibt Luft für die Umkleiden, die vor Ort aufgebaut werden. Von außen erhält das neue, 3,60 Meter hohe Eingangsgebäude eine Holzoptik. Das durchgehende, 8,50 Meter breite Dach wird am Ende eine Länge von 115 Metern haben. Oben drauf wird eine Solaranlage montiert, die Sonnenenergie für die Erwärmung des Badewassers einfängt. „Die sollte vorher auf einem Teil des Rasens liegen“, verrät Joachim Maier.

Auch interessant

Das Eingangsgebäude wurde seit Februar individuell für Werne gebaut. „So eines gibt es sonst nirgendwo“, sagt Maier. Es besteht aus insgesamt 20 Raummodulen. Fast alle wurden bereits angeliefert. Bis auf die ganz großen Container. „Die kommen heute Nacht mit einem Schwertransport, weil sie Übergröße haben.“

Freibad in Bochum-Werne: Schwimmbecken wurden neu arrangiert und verkleinert

Gute 1,5 Millionen Euro kostet allein das Eingangsgebäude. Da sind Fundamente, Bauleistung und Technik noch nicht mit eingerechnet. Insgesamt verschlingt der Freibad- Umbau an die 7 Millionen Euro.

Die Schwimmbecken wurden neu arrangiert und zum Teil verkleinert, um Kosten zu sparen und zeitgleich an Attraktivität zu gewinnen. Das frühere 75-Meter-Becken hat 25 Meter eingebüßt. Auch der Nichtschwimmerbereich, ehemals 30 mal 50 Meter groß, wurde verkleinert. Hier soll es künftig aber mehr Spielmöglichkeiten geben. Der Kleinkinderbereich besteht nun aus zwei miteinander verbundenen Becken.

Gebäude für das Freibad in Bochum-Werne schwebt heran

weitere Videos

    Auch interessant

    Ein genauer Eröffnungstermin für das Freibad Werne wird derzeit abgestimmt. „Wir öffnen die Bäder jetzt schrittweise“, sagt Wasserwelten-Sprecher Kai Krischnak. „Zunächst in Langendreer und Südfeldmark, dann nach und nach die anderen.“

    +++ Sie interessieren sich für Familien-Nachrichten aus dem Ruhrgebiet? Dann abonnieren Sie hier unseren Familien-Newsletter +++

    Seit zwei Jahren geschlossen

    Seit April 2019 ist das Freibad an der Bramheide in Werne geschlossen. Wegen massiver Bodenschäden und Schäden in der Anlagentechnik konnte die Freibadsaison in jenem Jahr nicht mehr mitgenommen werden. Eigentlich hatte man erst im Herbst 2019 mit der Sanierung starten wollen.

    Diese sollte ursprünglich deutlich umfangreicher erfolgen: Das Eingangsgebäude sollte zwei Geschosse haben, einige Räume wollte man vermieten. Darunter war eine Tiefgarage geplant. Kostenrahmen: 12 Millionen Euro. Doch weil eine einkalkulierte Förderung ausblieb, musste die Planung abgespeckt werden. Mit dem positiven Nebeneffekt, dass das neue Freibad nicht nur günstiger, sondern auch ein Jahr früher fertig wird.

    Nach Fertigstellung des Freibades in Werne brauche man ohnehin noch etwas Vorlauf: Die Außenflächen müssen hergerichtet und ein Zaun gezogen werden, das Gesundheitsamt nimmt Wasserproben. Allein das Einrichten der Technik wird laut Joachim Maier drei Wochen dauern.

    Und – noch viel wichtiger: Es muss ja auch erstmal Sommer werden ...