Bochum. Stadtpark-Konzerte und Open-Air-Events des Planetariums: Bochum setzt im Kultursommer mit mehr als 100 Veranstaltungen Zeichen für die Kultur.

Lauschige Konzerte im Stadtpark, Poetry-Slam an der Zeche Hannover, traumschöne Sternenbilder „Open Air“ am Planetarium: Was vor wenigen Wochen noch wie ein weit entfernter Wunsch klang, könnte in diesem Sommer tatsächlich wahr werden. Nach langen Monaten des Corona-Lockdowns startet die Stadt ab Juni in den „Kultursommer“. Über 100 Veranstaltungen zahlreicher Bochumer Kultureinrichtungen sind geplant, die allesamt unter freiem Himmel stattfinden sollen.

Möglich macht‘s die Kulturstiftung des Bundes, die zur Stärkung der regionalen Kultur- und Veranstaltungsbranche das Förderprogramm „Kultursommer 2021“ ausgeschrieben hat. Insgesamt stehen dafür rund 10,5 Millionen Euro aus dem Rettungsprogramm „Neustart Kultur“ bereit. Bochum wird eine von bundesweit mehr als 100 Städten und Landkreisen sein, die davon ordentlich profitieren können: Die Förderzusage erreichte die Stadtverwaltung am Donnerstag – und die Freude ist riesig.

„Das Förderprogramm kommt für die Stadt zum richtigen Zeitpunkt“, sagt Kulturdezernent Dietmar Dieckmann (SPD). „Nach Monaten des Lockdowns können wir gemeinsam mit den örtlichen Akteuren das kulturelle Leben in Bochum wieder hochfahren.“ Auch Bertram Frewer, Leiter des städtischen Kulturbüros, betont die gute Zusammenarbeit mit der Kulturszene: „Das ist phantastisch gelaufen“, sagt er. „Unsere erfolgreiche Bewerbung hat gezeigt, wie gut die Kulturschaffenden untereinander vernetzt sind.“

Was wird passieren?

Für die Planung und Durchführung des Kultursommers stehen bis zu 243.000 Euro aus dem Fördertopf des Bundes bereit. Die Stadt selber gibt 75.000 Euro dazu. Dafür soll von Juni bis in den September ein umfangreiches Programm geboten werden, das viele Kultureinrichtungen und zahlreiche freie Künstler mit einbezieht. Denn viele von ihnen hat die Pandemie hart getroffen, sie stehen teils seit Monaten ohne Auftritte da.

Die Veranstaltungen finden ausnahmslos „Open Air“ und gemäß der jeweils gültigen Corona-Schutzverordnung statt. Das heißt: Für eine bessere Kontaktverfolgung wird es vermutlich personalisierte Tickets geben. Ob an den Abenden auch FFP2-Masken getragen werden müssen, ist noch unklar: „Das entscheiden wir immer anhand der aktuellen Entwicklungen“, sagt Frewer.

Wer macht mit?

An dem genauen Programm wird gerade gebastelt, daher gibt es noch keine Spieltermine. Bekannt sind aber bereits die Orte: So plant die Agentur Cooltour, die Terrasse und die Muschel am Stadtpark-Restaurant zum Kulturbiergarten umzuwidmen: mit Musik, Literatur, Comedians und einem Kinderprogramm.

Etwa 50 Veranstaltungen sind hier geplant. „Wir wollen den Künstlern die Gelegenheit geben, etwas Geld in die Kasse zu bekommen“, sagt Cooltour-Chef Marcus Gloria. Auch das Prinz-Regent-Theater plant eine Open-Air-Bühne mit Theater, Lesungen und Musik: „Die Zuschauer sollen kommen und eine schöne Zeit haben“, sagt Leiterin Anne Rockenfeller. „Vielen freischaffenden Kollegen gibt das echten Auftrieb.“

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Das Planetarium will im benachbarten Stadtpark sphärische Projektionen zeigen. Das Kulturhaus Thealozzi plant eine Open-Air-Bühne für Kinder und Jugendliche. Die Zeche Hannover lädt ab 28. Juli zum fünftägigen Kleinkunstfestival ein. Auch an der Jahrhunderthalle sowie im Westpark und im Weitmarer Schlosspark sind zahlreiche Shows geplant, bei denen unter anderem die Artisten von „Urbanatix“ dabei sind. Der Startschuss zum Kultursommer fällt bereits am Freitag, 28. Mai, mit dem Beginn des Kulturfestivals „BoBiennale to go.“

Wo gibt's Karten?

Komplett umsonst ist der Kultursommer nicht. Viele Veranstaltungen sollen zwar bei freiem Eintritt stattfinden, doch bei einigen hochklassigen Künstlern dürfte ein Eintrittspreis fällig werden. Infos zum Programm und zu den einzelnen Veranstaltungen gibt es voraussichtlich ab Mitte Juni unter bochum.de