Bochum. Das Kulturhaus Thealozzi hat ein fieses Jahr hinter sich. Das meiste fiel wegen Corona aus. Und daran ändert sich auch erstmal nichts.

Das Kulturhaus Thealozzi zählt seit Jahrzehnten zu den festen Größen der Freien Szene in Bochum; schade also, dass man so gut wie nichts mehr vom Stahlhauser Künstler-Kollektiv hört. Aber wie sollte man auch? Die Pandemie setzt auch dem Thealozzi zu, Vorstellungen und Kurse fielen und fallen aus, aktuell ist die Spielstätte bis zum 31. Januar geschlossen – mindestens.

„Der Jahresanfang ist eine gute Gelegenheit, Rückschau zu halten. Auch, um damit Pläne für die kommenden Zeiten präziser formulieren zu können. Nun ist dies unter den momentanen Bedingungen eine größere Herausforderung als es noch im Januar 2020 gewesen wäre“, räumt Thealozzi-Sprecher Phil Regener ein.

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Unterricht wurde zum Teil ins Internet verlegt

Insgesamt haben sich im Thealozzi zahlreiche Aktivitäten seit dem ersten Lockdown im März 2020 gezwungenermaßen von der Live-Bühne weg verlagert, beispielsweise der Unterricht. Sei es über das Internet (wie in André Dinters Impro-Kursen) oder – als es noch erlaubt war – in Kleingruppen unter persönlicher Begegnung. „Letzteres natürlich nur mit Sicherheitsabstand, ausreichender Belüftung und unter Einhaltung angemessener Hygiene-Regeln“, so Regener.

Sommercamp für Kinder fand erstmals seit elf Jahren nicht statt

Besonders bitter: Auch das beliebte Kinder-Sommercamp musste ausfallen, erstmals seit elf Jahren. Was die in den letzten Jahren manchmal sehr abenteuerliche Finanzierung des Projekts nicht schaffte, machte jetzt das Virus unmöglich – unter Corona-Bedingungen war die Arbeit der Thealozzi-Künstler*innen mit den jungen Teilnehmern nicht möglich.

Stattdessen wurde eine kreatives „Geister Camp“ aufgelegt, eine interaktive Ausstellung auf Grundlage der bisher angebotenen Sparten (Medien, Theater, Musik, bildende Kunst, Artistik, Performance), bei der man per Mausklick mitmachen konnte. „Das war gleichzeitig ein gutes Beispiel dafür, wie aus Einschränkungen sich etwas Neues entwickeln und sich der Situation anpassen lässt“, so Phil Regener.

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Die verschiedenen Thealozzi-Akteure sind zwar stillgelegt, aber natürlich weiter produktiv, selbst wenn nicht klar ist, wann sie ihre Künste wieder vor Publikum darbieten können. Das gilt für die Musikprojekte von Uwe Kellerhoff und Milli Häuser (Tatort Jazz) ebenso wie für die Aufführungen des Theaters ohne Mittel oder jene von Thos Renneberg.

Der Schauspieler und Regisseur hatte sein neues Stück „Ein Schaf fürs Leben“ für Kinder ab 5 Jahren fix und fertig, alle hatten sich auf die wunderbare Geschichte einer höchst ungewöhnlichen Freundschaft zwischen einem Wolf und dem titelgebenden Schaf gefreut - es gab zwei Vorstellungen, dann schloss sich der Corona-Vorhang.

Man hofft auf ein Wiedersehen mit dem Publikum - irgendwann

Nun hoffen alle, das „Schaf fürs Leben“ irgendwann in 2021 wiederzusehen. Wann das sein könnte, ist völlig offen, da niemand weiß, wie lange der Lockdown dauern wird – und ob danach unter Hygiene- und Abstandsregeln weitergespielt werden kann/darf. Was ebenso gilt für Frank Hoelz‘ Alles-ist-drin-Format „Bochumer Allerlei“, die Vorstellungen der Theatergruppe „Das Consortium“, die Aufführungen der Gruppe Thea Terra oder den unterhaltsamen Thealozzi-Dauerbrenner „Das Idioten-Aquarium“.

>>> Info: Das Thealozzi

In einem Schulgebäude der Gründerjahre an der Pestalozzistraße 23 arbeiten seit 1982 unterschiedlichste Kulturgruppen, wobei sich das „Thealozzi“ als Kreativschmiede der Freien Szene versteht.

Die Aktivitäten erstrecken sich aufs Theater und zusätzlich in Richtung Musik, Film und bildende Kunst. Ein im Haus eingerichtetes Kammertheater (65 Plätze) wurde 2003/2004 auf 99 Plätze erweitert,

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