Bochum. Die Kripo hat einen Bochumer ermittelt, der auf die Synagoge und andere Objekte geschossen haben könnte. Er räumt die Schüsse aber nicht ein.

Nach den Schüssen auf die Synagoge, das Planetarium und ein geparktes Auto an der Schmechtingwiese hat die Polizei nach Hinweise aus der Bevölkerung einen Tatverdächtigen ermittelt.

Es handelt sich um einen 24-jähriger Bochumer. Kriminalbeamte des polizeilichen Staatsschutzes durchsuchten am Dienstag seine Wohnung in der Innenstadt.

Die Polizei nahmen zwar mögliche Beweismittel mit, machte darüber aber noch keine Angaben, sondern wertet alles erst aus. Der Beschuldigte ist nicht geständig.

Bisher keine Hinweise auf ein politisches oder religiöses Motiv

Weiterhin unklar ist auch das Motiv für die Schüsse: Bisher hat die Polizei keine Hinweise auf ein politisches oder religiöses Motiv, wie ein Polizeisprecher am Donnerstag der WAZ sagte.

In der Nacht zum 26. April (Montag) hatte ein Mann mit einer Gasdruckwaffe auf ein Fenster der Synagoge geschossen, danach zweimal auf Fenster des unmittelbar benachbarten Planetariums. Durchdrungen wurden die Fenster nicht.

Solidaritätsbekundungen mit der Jüdischen Gemeinde Bochum

Die Polizei entdeckte auf dem Boden mehrere kunststoffummantelte Metallkugeln. „Darüber hinaus gibt es konkrete Hinweise darauf, dass der Mann in der Nacht auch in der Nähe des Tierparks sowie im Bereich der Schmechtingwiese mit der Gasdruckpistole weitere Metallkugeln verschossen hat“, so der Polizeisprecher. Dort wurde auch ein Auto getroffen.

Am 4. Mai hatte die Polizei ein Video mit Aufnahmen aus einer Überwachungskamera veröffentlicht; es zeigt den Mann, der geschossen haben soll.

Nach den Schüssen gab es mehrere Solidaritätsbekundungen mit der Jüdischen Gemeinde und auch eine Nachtwache.