Bochum. Nach den Schüssen auf eine Synagoge und das Planetarium in Bochum wird der Täter jetzt per Video gesucht. Kamera hat ihn bei der Tat gefilmt.

Nach den Schüssen auf die Synagoge an der Castroper Straße, das Planetarium und ein Auto hat die Polizei am Dienstag ein Video veröffentlicht, das den mutmaßlichen Täter zeigt. Die Aufnahme stammt von einer Überwachungskamera.

Fahndung- Mann schießt auf Synagoge in Bochum

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    Die Tat ereignete sich in der Nacht vom 25. auf den 26. April (Sonntag/Montag) gegen 0.05 Uhr. Mit einer Luft- oder Gasdruckwaffe hatte der Täter eine kunststoffummantelte Stahlkugel auf die Synagoge abgefeuert, außerdem zweimal auf das unmittelbar benachbarte Planetarium geschossen. An der Synagoge wurde ein Fenster getroffen, am Planetarium zwei. Durchdrungen wurde das Glas jeweils nicht. Verletzt wurde niemand.

    Staatsschutz der Polizei Bochum rekonstruierte weiteren Weg des Täters in der Tatnacht

    Nachdem weitere Stahlkugeln gefunden wurden, hat der polizeiliche Staatsschutz den Weg des unbekannten Mannes rekonstruiert. Demnach bog er vermutlich von der Castroper Straße auf den Fußweg zum Planetarium ab, ging dann zu der in der Nähe gelegenen Synagoge und gab jeweils die Schüsse auf die beiden Gebäude ab. Anschließend lief er höchstwahrscheinlich über den Stadtpark zur Klinikstraße.

    Der Tatverdächtige an der Synagoge in Bochum. 
    Der Tatverdächtige an der Synagoge in Bochum.  © Polizei Bochum

    „Dort – in der Nähe des Tierparks – hat er vermutlich erneut mit seiner Waffe geschossen. Zumindest deutet eine auf dem Boden gefunden Stahlkugel darauf hin“, sagt Polizeisprecher Marco Bischoff.

    An der Schmechtingwiese in Bochum wurde ein geparktes Auto geschossen

    Danach muss der Mann in Richtung der„Schmechtingwiese“ gegangen sein, die mehrere hundert Meter von der Klinikstraße entfernt ist. Denn auch an jener Wiese wurde geschossen, auf einen geparkten Pkw. Auch dort fanden die Beamten die gleichen Stahlkugeln. Sie haben einen Durchmesser von knapp zehn Millimetern.

    Nach den Schüssen gab es am Freitagabend an der Synagoge ein „Nachtgebet“, dabei bekundeten Vertreter der christlichen Kirche ihre Solidarität mit der jüdischen Gemeinde. Auch der Bochumer Polizeipräsident Jörg Lukat sowie Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (SPD) waren anwesend.

    Eine solche kunststoffummantelte Stahlkugel wurde am Tatort gefunden.
    Eine solche kunststoffummantelte Stahlkugel wurde am Tatort gefunden. © Polizei Bochum

    Das Tatmotiv ist weiter unklar. Laut Polizei gibt es „keine Hinweise, dass es sich um gezielte politisch-motivierte Kriminalität“ handelt. „Wir können es aber auch nicht ausschließen“, sagte Polizeisprecher Bischoff am Dienstag zur WAZ.

    So beschreit die Polizei Bochum den Täter

    Der Gesuchte war mit einer grauen Hose sowie einer dunklen Kapuzenjacke bekleidet. Darunter trug er ein Oberteil mit einem Aufdruck, Adidas-Turnschuhe mit einer hellen Sohle sowie eine dunkle Baseballkappe mit einem hellen Schirm. Er hatte einen schwarzen Rucksack sowie eine dunkle Bauchtasche dabei.

    Hinweise an die Polizei: 0234/909-4505 (-4441 außerhalb der Geschäftszeiten).