Bochum-Gerthe. Der Gerther Treff stellt eine Ausstellung über die Geschichte des Gerther Stadtteils zusammen. Projekt wird durch den Bochum-Fonds gefördert.

Der gemeinnützige Verein „Gerther Treff“ ist drei Jahre alt geworden. Zwar können die Akteure den Geburtstag nicht feiern und müssen erneut vorläufig auf „Kaffee anne Bude“ wegen Corona verzichten, doch gibt es eine sehr gute Nachricht: Für die geplante Ausstellung „Gerther Zeitreise“ bekommt der Gerther Treff eine Projekt-Förderung über den Bochum-Fonds von 6320 Euro.

20 Prozent der förderfähigen Gesamtkosten muss der Gerther Treff selber tragen. Seit Jahren macht sich der Verein für den Stadtteil stark. Insbesondere die Aufwertung des Gerther Marktplatzes zum Stadtteiltreff liegt den Vereinsaktiven am Herzen. Zwar ist hier in der Vergangenheit einiges verbessert worden, doch der Verein hat noch so einige Ideen. Nicht zuletzt wegen des großen Engagements wurden Projekte des Gerther Treffs mehrfach durch den früheren Stadtteilwettbewerb von BO-Marketing gefördert.

700-Jahr-Feier der Stadt Bochum

Im Rahmen der 700-Jahr-Feier Bochum präsentiert der Verein eine kleine Reise durch die Gerther Vergangenheit, alte Geschichte soll wieder lebendig werden. Von der ersten nachweisbaren Besiedelung über Bauernschaft, Industrialisierung, Zechengeschichte bis in die heutige Zeit startet die Wanderausstellung zuerst in der Christopherus-Schule am 9. und 10. Oktober.

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Die Ausstellung war eigentlich schon für 2020 geplant, war jedoch Corona bedingt ausgefallen. Vereinsvorsitzender Marion Kensy: „Wir hoffen, dass es dann in diesem Jahr klappt, aber wir haben die Option, die Förderung auch in 2022 zu nutzen, falls die aktuelle Corona Lage es nicht zulässt.“

Von der ersten Besiedlung bis zum Handwerk

Bei der historischen Ausstellung möchte der Verein „Gerther Treff“ in der Christopherus-Schule eine kleine Zeitreise durch die Gerther Geschichte unternehmen. Beginnend von der ersten nachweisbaren Besiedelung über Bauernschaft, Industrialisierung, Zeche Lothringen, Handel und Handwerk bis ins Heute. Anhand vieler Bilder soll das Leben der Menschen und die Veränderungen im Stadtteil dargestellt werden. Kensy: „Das Anliegen unseres Vereins ist das Miteinander der Menschen im Stadtteil, wir möchten Menschen miteinander ins Gespräch bringen.“

Vom Initiativkreis Gerthe zum Gerther Treff

Der Verein Gerther Treff gründete sich Ende April 2018. Er ging hervor aus dem Initiativkreis Gerthe (InGe), der sich zuvor aufgelöst hatte. InGe hatte in den letzten Jahren viel zur Belebung des Stadtteils beigetragen.

In diese Lücke stieß dann der „Gerther Treff“. Er erwuchs aus der Projektgruppe „Schöner leben im Stadtteil“.

Der Unterschied zu InGe war: Der Gerther Treff wird nicht mehr von Geschäftsleuten, sondern von Bürgern getragen.

Die Ausstellung ist als Wanderausstellung geplant und soll danach in den Bochumer Kulturrat übersiedeln. Stadtteilbücherei, Amtshaus Gerthe und verschiedenen Schulen stehen auch auf dem Programm und zum Ende geht die Sammlung an das Stadtarchiv bzw. die Gerther Sammlung im Amtshaus.

Klassenraum als Treffpunkt herrichten

Die Ausstellung findet in in der unteren Etage der Christopherus-Schule statt. „Des Weiteren planen wir, einen Klassenraum als offiziellen Treffpunkt für ehemalige Schüler herzurichten, vielleicht mit einer Kaffeetafel und Geschirr aus alten Zeiten.“

Das Projekt Kohlengräberland übernimmt einen Klassenraum, in dem Zechengeschichte, das Leben der Bergleute, insbesondere dass Leben und Wirken der Bergarbeiter-Frauen im Alltag, abgebildet werden soll. „Wir hoffen, dass der Bergmanns-Kameradschafts-Verein Glück Auf Gerthe 1891 auch mitwirken kann, dass hängt von der aktuellen Corona-Lage ab. Sonst gibt es noch viele Kooperationspartner und Helfer aus dem Stadtteil, die uns unterstützen wollen“, sagt Marion Kensy.

Es werden noch alte Fotos gesucht

Es wird in der Ausstellung verschiedene Themenbereiche geben, dazu sollen zusätzlich viele alte Bilder aus dem Stadtteil entstehen, die später auch an der Marktbude zu sehen sein werden, z.B. über Trinkhallen und Buden, Gaststätten und Kneipen, Markt, Kirchen und Friedhöfe, Vereine, Sportplätze, Boxring, Schulen, Kindergärten, Spielplätze, Zeche, Geschäfte, Fußgängerzone.

Vorsitzende Marion Kensy: „Dazu suchen wir noch aussagekräftige Bilder, auf denen z.B. auch Menschen, Autos, Innenräume, Spielsachen, Werkzeuge zu sehen sind. Die Bilder sollten aus dem Gerther Umfeld sein.“

Wer also noch private Schnappschüsse hat, verbunden mit kleinen Anekdoten, schicke die Bilder per Mail an gerthertreff@gmail.com oder werfe sie in den Briefkasten an der Marktbuden-Hinterseite.