Gerthe. Für den Bezirk Nord dauert die Aufwertung des Marktgartens zu lange. Politiker wollen mit Aktiven in Bochum-Gerthe die Planung beschleunigen.
Die Bezirksvertretung Nord hat 25.000 Euro für die Aufwertung des Gerther Marktplatzes bereitgestellt nach einem Beschluss im vergangenen Jahr. Weil aber bislang kein Cent davon investiert worden ist, hatte die SPD-Fraktion zuletzt mehr Einsatz der Verwaltung angemahnt. In der jüngsten Sitzung am Dienstag nahm das Grünflächenamt Stellung über Pläne und Hindernisse.
Erste Schritte seien erfolgt, so heißt es. Lokale Akteure wie der „Gerther Treff“ und das Seniorenbüro Nord sollen eingebunden werden im Rahmen einer Gesprächsrunde. Beide setzen sich seit langem für eine Verschönerung des Marktplatzes ein, wollen ihn zum zentralen Treffpunkt für die Gerther Bürger machen. Insbesondere der Gerther Treff lockt regelmäßig mit Veranstaltungen und Aktionen ins Herz des Stadtteils.
Mit der Antwort ist Philipp Welsch, SPD-Fraktionschef im Bezirk Nord, nicht zufrieden: „Das ist mir zu langwierig. Wir sollten mit der Verwaltung eine Planung entwickeln.“ Er schlug vor, dass sich der Bezirksältestenrat mit den Akteuren zusammensetzt, um zügig Maßnahmen loszutreten. Die Anregung fand einhellig Zustimmung.
Im vergangenen Sommer entschieden die Bezirksvertreter, eine Reihe von Vorschlägen zur Platzgestaltung umzusetzen. Seither, so hatte auch Bezirksbürgermeister Henry Donner zuletzt moniert, habe das Gremium nichts mehr davon gehört.
Zu den Maßnahmen für den Marktplatz gehört mehr Grün: Der Gerther Treff hatte mit der Anne-Frank-Realschule Gehölze und Blumen gepflanzt, das soll weiterentwickelt werden. Die verdorrten und zertrampelten Rasenflächen werden nachgesät – auch dies eine Anregung des Gerther Vereins um die Vorsitzende Marion Kensy. Auf der Stirnseite des Boule-Bereiches wird ein Stehtisch gewünscht, das Spielgerät wird umgesetzt oder eventuell ersetzt.
Probleme, so räumte das Grünflächenamt in der Sitzung ein, gebe es mit der Aufstellung eines gewünschten Trinkbrunnens: Ob die Stadtwerke überhaupt einen aufstellen werden, müsse noch geprüft werden; dazu wird das Fachamt einen Antrag stellen. Auf der Turnstraße – in unmittelbarer Nähe zum Marktgarten – musste vor wenigen Jahren ein Trinkbrunnen wegen Vandalismus wieder abgebaut werden.
Der Bezirk hatte auch beschlossen, ein Insektenhotel im Marktgarten aufzustellen. Hier schränkt die Verwaltung ein: Das ginge nur, wenn die Pflege sichergestellt sei. So wäre eine Patenschaft für das Insektenhotel durch Akteure aus dem Stadtteil und damit die Übernahme der Pflege denkbar. Dadurch könnte die Identifikation mit dem Marktgartengestärkt und Vandalismus vorgebeugt werden. Das soll im Gespräch mit den Aktiven festgeklopft werden.