Bochum. Einzelheiten zur Kundgebung „Solidarität mit Palästina“ in Bochum. Jetzt gibt es auch eine Demonstration gegen Antisemitismus.

Unter dem Motto „Solidarität mit dem Volk in Palästina“ ist für kommenden Samstag eine Kundgebung vor dem Rathaus Bochum auf dem Willy-Brandt-Platz angemeldet. Die Veranstaltung soll von 17 bis 19 Uhr dauern. Wie die Polizei mitteilt, rechnet der Veranstalter mir rund 50 Teilnehmern. Unterdessen wurde nun auch eine Demonstration „Gegen jede Form von Antisemitismus“ angemeldet. Sie soll ab 16.30 Uhr auf dem Dr.-Ruer-Platz stattfinden.

Ursprünglich, so erfuhr die WAZ, sollte diese Veranstaltung unmittelbar vor der Synagoge stattfinden. Nach Gesprächen mit Gemeindevertretern habe man den Veranstaltungsort jedoch in die Innenstadt auf den Dr.-Ruer-Platz verlegt..

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Kein Demonstrationszug angemeldet

Zudem teilen Ordnungsamt und Polizei übereinstimmend mit, dass eine Demonstrationszug in Richtung der Synagoge weder angemeldet noch vorgesehen ist. Die Nachricht einer solchen Demonstration hatte nach den antiisraelischen Vorfällen von Gelsenkirchen und anderen Städten in der Jüdischen Gemeinde in Bochum zu großer Besorgnis und Unruhe geführt.

Während die Polizei ganz bewusst und sichtbar ihre Präsenz am Gemeindezentrum verstärkt hat, erläutert die Stadt Bochum, die am Samstag bei der Demonstration mit dem Ordnungsamt vor Ort sein wird, dass die Corona-Schutzverordnung mit Abstandsregeln und Masken bei der Veranstaltung gelte. Das Zeigen von verfassungsfeindlichen Organisationen oder das Verbrennen von Fahnen werde nicht toleriert.

FDP: Oberbürgermeister soll Israel-Fahne hissen

Für die FDP Bochum hatte sich bereits deren stellvertretender Kreisvorsitzender Léon Beck geäußert: „Die Bochumer Stadtgesellschaft hat immer wieder eindrucksvolle Zeichen der Solidarität gegenüber der jüdischen Gemeinde gesetzt“, betont Beck. „Sollte es wirklich zu einer Demonstration mit antisemitischem und antiisraelischem Charakter in Bochum kommen, sollten alle demokratischen Kräfte in unserer Stadt signalisieren: ‚Wir sind Bochum. Antisemiten sind es nicht.‘ Und vielleicht sollte der Oberbürgermeister dann am Rathaus im wahrsten Sinne des Wortes Flagge zeigen und eine Israel-Flagge hissen.“