Bochum. Die Tiemeyer-Gruppe aus Bochum setzt trotz der Corona-Pandemie ihren steilen Wachstumskurs fort. 790 Millionen Euro hat das Unternehmen umgesetzt.

Mehr verkaufte Autos – etwa 12.000 Neuwagen und 21.000 Gebrauchtwagen – mehr Mitarbeiter und mehr Millionenumsätze. Corona zum Trotz hat die Tiemeyer-Gruppe mit Sitz in Bochum ihr Geschäftsergebnis einmal mehr eindrucksvoll gesteigert. 790 Millionen Euro hat die Autohandelsgruppe im Geschäftsjahr 2019/20 umgesetzt - 107 Millionen Euro oder 15,6 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Belegschaft bekommt zum dritten Mal eine Corona-Prämie

„Die Pandemie hat auch uns vor ungeahnte Herausforderungen gestellt, die wir bisher hervorragend bewältigen konnten“, so Inhaber und Vorstandsvorsitzender Heinz-Dieter Tiemeyer. Das sei ein Verdienst der mittlerweile 1600 Mitarbeiter starken Belegschaft. Auch sie profitiere von den guten Geschäften.

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Als „Wertschätzung des besonderen Einsatzes der Mitarbeiter“ habe das Unternehmen mittlerweile zum dritten Mal eine steuerfreie Corona-Prämie ausgezahlt. Und: „Anhand unserer Erfahrungswerte aus dem ersten Lockdown und der darauf aufbauenden guten Vorbereitung auf den weiteren Verlauf der Pandemie haben wir Chancen für unser Geschäft erkannt und genutzt“, so der 60-Jährige.

Standorte zwischen Münsterland und Sauerland

Beigetragen zum neuerlichen Wachstum hat die Übernahme der Köpper-Gruppe mit VW- und Audi-Betrieben im südlichen Münsterland im vergangenen Jahr. Damit erstreckt sich das Betriebsgebiet auf mittlerweile 27 Standorte zwischen Münster- und Sauerland.

Das Kerngebiet der Gruppe, die in der Rangliste der 100 größten Autohandelshäuser Deutschlands nun Platz 18 belegt (Stand 2019), bleibt die Metropolregion Ruhr. Sechs Automarken vertreibt der drittgrößte Autohändler im Ruhrgebiet nach Lueg (Mercedes, Bochum) und Gottfried Schulz (VW, Essen): Volkswagen, Audi, Seat, Cupra, Skoda und Volkswagen.

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Online-Handel nimmt rasant zu

Der Wandel im Autohandel geht nach Einschätzung von Heinz-Dieter Tiemeyer ungeachtet der Corona-Pandemie rasant weiter. „In zehn Jahren werden mindestens 40 Prozent der Käufe online getätigt“, sagt er voraus. Schon heute verzeichne sein Unternehmen „eine deutliche Steigerung der online verkauften Fahrzeuge“.

Fahrt nehme allmählich auch der Verkauf von Elektrofahrzeugen auf. Das zeige sich auch an den Standorten der Tiemeyer-Gruppe. Sämtliche Betriebe wurden mit Ladesäulen aus- und nachgerüstet. 600.000 Euro hat das Unternehmen dafür investiert.

Bau der Logistik-Zentrale soll endlich beginnen

Die Pandemie beeinflusse auch den Kundenbedarf. So hat Tiemeyer 2021 bereits drei Mal so viele Wohnmobile verkauft wie im vergangenen Jahr.

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Auch in Zukunft setzt das Familienunternehmen auf Wachstum. Die eigentlich bereits für 2020 vorgesehene Eröffnung der neuen Logistik-Zentrale in Hattingen ist mittlerweile absehbar. Der Umbau des früheren Rewe-Zentrallagers im Gewerbegebiet Beul kann endlich losgehen, nachdem sämtliche planerischen Hürden genommen sind. „Jetzt wollen wir so schnell wie möglich fertig sein. Denn wenn alles steht, verkaufen wir 1000 Fahrzeuge mehr pro Jahr“, so Geschäftsführer Dirk Reitzer unlängst gegenüber der WAZ.