Bochum. Das Schauspielhaus Bochum eröffnet trotz Corona seine „Welthütte“. Die neue Spielstätte befindet sich an einem ganz besonderen Ort.
Das Schauspielhaus Bochum bleibt wegen Corona geschlossen, Aufführungen finden, wenn überhaupt, nur als Livestreams im Internet statt. Da verwundert es, dass das Theater ausgerechnet in diesen Zeiten einen neuen Spielort aus der Taufe hebt.
Schauspielhaus eröffnet Spielort im Theater-Foyer
„Welthütte“ ist sein Name, die Hütte steht im Mittleren Foyer des Schauspielhauses und ist somit auch von außen durch die große Fensterfront gut sichtbar; ein kalkulierter Fremdkörper im legendären 50er-Jahre-Design des Theaters. Wem die „Hütte“ bekannt vorkommt: Sie wurde ursprünglich von der Künstlerin Anna Viebrock für die Inszenierung „Universe Incomplete“ erstellt, die während der Ruhrtriennale 2018 in der Jahrhunderthalle zu erleben war.
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Im Schauspielhaus sollen rund um die Wellblechhütte Aufführungen entstehen, die eine besondere Nähe zwischen Publikum und den Spielerinnen und Spielern ermöglichen – sobald es das Corona-Infektionsgeschehen wieder zulässt, versteht sich. In der Zwischenzeit werden die Stücke online zu sehen sein.
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Blick hinter die bürgerliche Fassade
Den Auftakt machen zwei Inszenierungen, die hinter die bürgerliche Fassade blicken und dort sowohl auf neue Konfliktfelder stoßen als auch auf utopische gesellschaftliche Visionen: „Liebe/Eine argumentative Übung“ von Sivan Ben Yishai ist ein Beziehungsdrama, in dem wir den Spinat verschlingenden Comic-Matrosen Popeye aus der Perspektive seiner oft übersehenen Freundin Olivia Öl ganz neu kennenlernen. Zita Gustav Wende hat das Stück als Monolog für die Schauspielerin Jele Brückner eingerichtet.
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In „Viel gut essen“ lässt die prominente Autorin Sibylle Berg gewohnt bissig und sprachverliebt einen modernen Jedermann über den Zustand unserer Gesellschaft schimpfen und klagen. Dabei gibt es ein Wiedersehen mit dem langjährigen Bochumer Schauspieler Bernd Rademacher, der das Solo gestaltet. Regie führt Anna Stiepani.
Hier gibt’s Karten:
Beide Aufführungen werden am Sonntag, 2. Mai, ab 18 Uhr nacheinander erstmals gestreamt. Den kostenpflichtigen Zugangslink gibt’s auf der Homepage www.schauspielhausbochum.de