Bochum. Der Bochumer Kinder- und Jugendhospizverein Löwenzahn will bald bundesweit tätig werden. Dafür wurde ein Verein komplett neu gegründet.
Um einer Unterversorgung an ambulanten Kinder- und Jugendhospizdiensten entgegenzuwirken, hat der Träger des Bochumer Vereins „Löwenzahn“ die „Deutschen Kinderhospiz Dienste“ gegründet. Von aktuell rund 50.000 lebensverkürzend erkrankten Kindern in Deutschland würden derzeit gerade 3600 Mädchen und Jungen – also nur 7,2 Prozent – durch einen Dienst begleitet. Das soll sich ändern, die neu gegründete Organisation will eine Versorgung in ganz Deutschland.
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Das Problem: Neue Dienste würden aufgrund der schwierigen Finanzierungsmöglichkeiten kaum gegründet: „Als ich vor einigen Jahren beim damals größten Träger von Kinderhospizdiensten in Deutschland anfing, war ich entsetzt über die mangelhaften Versorgungsstrukturen“, sagt Thorsten Haase, Projekteiter der Deutschen Kinderhospiz Dienste und Geschäftsführender Vorstand des Trägervereins von Löwenzahn, der zuerst in Dortmund und dann in Bochum startete.
Kinderhospizdienst: Begleitquote von 50 bis 60 Prozent in Deutschland erreichen
Das soll sich nun ändern. Dafür wurde eine neue Website errichtet sowie ein informativer Flyer zur Akquirierung von Zuweisungen durch Richter, neuen Botschaftern und Sponsoren entwickelt. Im ersten Schritt ist eine Begleitquote von 50 bis 60 Prozent vorgesehen – und bis zum Jahr 2030 soll die bedarfsgerechte Versorgung über alle Regionen Deutschlands gleichmäßig verteilt sein.
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Aktuell arbeiten rund 90 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in beiden Städten. Sie konzentrieren sich nicht nur auf die betroffenen Kinder, sondern leisten auch die so wichtige Geschwisterarbeit, für die ebenso ein neues Konzept entwickelt wurde.