Bochum. Dayko Ismail ist neuer Teil des Kinder- und Jugendhospizdienstes Bochum. Was ihn bewegt, dieser emotional oftmals schwierigen Arbeit nachzugehen.
Mit ihm hat der Ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst Löwenzahn einen Glücksgriff getan: Dayko Ismail aus Bochum ist seit Anfang Oktober Teil des Teams. „Ich habe viele Praktika gemacht, aber vieles passte einfach nicht“, sagt der 20-Jährige, der „Soziale Arbeit“ an der privaten Hochschule IUBH in Dortmund studiert. „Das hier ist ein Beruf, den ich mag und mir auch später gut vorstellen könnte“, so Ismail, der im Sommer 2019 sein Fachabitur in der Richtung Sozial- und Gesundheitswesen gemacht hat.
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Drei Tage pro Woche arbeitet er nun im Büro an der Brückstraße 47, seine Aufgaben sind vielfältig. „Gerade bin ich dabei, Wissen aufzubauen, um den Verein Löwenzahn gut repräsentieren zu können. Darauf folgt der Aufbau von Netzwerken, ich trete in Kontakt zu Ärzten und suche genauso den Kontakt zu Familien, die ein erkranktes Kind haben“, erzählt der Bochumer Student. Ziel des Vereins ist es, Ismail als selbstständigen Koordinator auszubilden, der sich um auch um Dokumentations- und Finanzierungsfragen kümmert. „Dafür soll er alle wichtigen Bereiche im Verein kennenlernen“, sagt Mitarbeiterin Irene Steiner, die nach gut einer Woche Arbeit begeistert von dem Bochumer Studenten ist.
Bochumer Student lernt Arbeit mit lebensverkürzt erkrankten Kindern kennen
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Dazu zählt die Arbeit mit lebensverkürzt erkrankten Kindern und deren Familien. „Das ist natürlich ein großer Schritt“, weiß Ismail, der zuvor keine Berührungspunkte zur Arbeit eines Hospizdienstes hatte und nach längerer Suche den für ihn perfekten Arbeitgeber für das duale Studium fand. Um für seine Arbeit gewappnet zu sein, nimmt der 20-Jährige an dem Kurs teil, der auch die Ehrenamtler, die die kranken Kinder betreuen, vorbereitet. Steiner: „Dieser Kurs hilft, eine eigene Haltung zu entwickeln und zu erfahren: ,Traue ich mir das zu?’“.
Der 20-Jährige arbeitet die nächsten dreieinhalb Jahre für den Kinder- und Jugendhospizdienst – es ist Teil seines dualen Studiums. Der Verein übernimmt die Kosten für die private Hochschule, zudem erhält Ismail eine Aufwandsentschädigung. Nach Ende des Studiums hat er den Abschluss „Bachelor of Arts“ und gleichzeitig eine Ausbildung, die es ihm ermöglicht, in einem Kinder- und Jugendhospizverein zu arbeiten. Lea Kösters, Studienbegleiterin von Ismail an der IUBH, freut sich gerade darüber, dass der Dienst in Bochum noch im Aufbau ist: „Es macht sehr viel Spaß, gemeinsam etwas zu schaffen“, sagt sie.
Kinder- und Jugendhospizdienst Löwenzahn ist seit Anfang 2020 in Bochum aktiv
Neben Dayko Ismail gibt es in Bochum mit Birgit Schiereck-Bredenkötter noch eine weitere Mitarbeiterin, die als feste Ansprechpartnerin gilt. Vorsitzender des Bochumer Vereins ist Thorsten Haase. Der Verein wurde in Dortmund gegründet und ist seit Anfang 2020 in Bochum aktiv.
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