Bochum. Das Schauspielhaus Bochum ist eines der bekanntesten Theater in Deutschland und ein kulturelles Aushängeschild. Seine Anfänge sind abenteuerlich.
Das Bochumer Schauspielhaus ist eines der bekanntesten Theater im deutschsprachigen Raum und das kulturelle Aushängeschild unserer Stadt. Heute, 15. April, jährt sich zum 102. Mal seine Eröffnung.
Die Geschichte des Theaterbaus reicht aber noch länger zurück. Das ländliche Ehrenfeld wurde ab 1907 von dem Bauunternehmer Clemens Erlemann zu einem großstädtischen Wohnquartier entwickelt. Die repräsentative Bebauung sah - an genau der Stelle, an der heute das Schauspielhaus steht -, auch ein Varieté-Theater vor; es war der Vorgängerbau des späteren Stadttheaters.
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Als Erlemann 1912 in Konkurs ging, übernahm die Stadt das Haus und ließ es bis 1915 komplett umbauen. Unmittelbar nach Ende des ersten Weltkriegs wurde das Theater als bürgerliche Bühne eröffnet, am 15. April 1919 mit der Premiere von Franz Grillparzers Schauspiel „Der Liebe und des Meeres Wellen“.
Saladin Schmitt als Gründungsintendant
Der würdevolle Bau hatte seit den 1920er Jahren unter der Leitung von Gründungsintendant Saladin Schmitt eine erste künstlerische Blüte. Schmitt amtierte von 1919 bis 1949 und verschaffte dem Schauspielhaus einen erstklassigen Ruf als Shakespeare-Bühne. Seine werkgetreuen Inszenierungen deutscher Klassiker sind als „Bochumer Stil“ in die Theatergeschichte eingegangen.
Von dem ersten Bochumer Theater ist außer einer Handvoll alter Fotos nichts geblieben; bei dem großen Luftangriff am 4. November 1944 war auch das Theater größtenteils zerstört worden. Der Wiederaufbau nach dem Krieg als „Schauspielhaus Bochum“ war seinerzeit ein vorrangiges städtebauliches Vorhaben und wurde 1953 viel beachtet beendet.