Bochum. Das Bergbau-Museum präsentiert die Schau „Tod im Salz“. Im Mittelpunkt: eine 2400 Jahre alte Mumie, eine archäologische Sensation wie der „Ötzi“.
Nicht den „Ötzi“, aber den „Salzmann“ zeigt das Deutsche Bergbau-Museum Bochum in seiner neuen Ausstellung. Eine durch Salz konservierte, 2400 Jahre alte Mumie ist Mittelpunkt der Schau, die noch aus einem anderen Grunde einzigartig sein dürfte.
Ausstellung wird über zwei Etagen präsentiert
Zum Einen macht das Thema selbst das Spezifikum der Schau „Tod im Salz. Eine archäologische Ermittlung in Persien“ aus. Auf zwei Etagen des Museumserweiterungsbaus DBM+ geben farbenfrohe Stoffe, Werkzeuge und Alltagsgegenstände einen Einblick in das Leben in Persien vor über 2000 Jahren. Seit 1994 hatten Arbeiter in einem Salzbergwerk in der Provinz Zanjān im heutigen Iran acht im Salz verstorbenen und mumifizierten Menschen freigelegt. Diese sogenannten ‚Salzmänner von Zanjān‘ sind das Thema der neuen Sonderausstellung.
Auch interessant
Hier den WAZ Corona Newsletter abonnieren
Bereits seit über zehn Jahren erforschen Bochumer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit internationalen Partnern, wie Bergleute im antiken Persien lebten, arbeiteten und starben. Die Sonderausstellung präsentiert die Ergebnisse. Im Mittelpunkt: der „Salzmann 4“. „,Ötzi‘ wurde durch Gletschereis konserviert, der ,Salzmann` durch Kristalle“, erläutert Prof. Dr. Thomas Stöllner, der die archäologische Forschungsreise in den Irak leitete. Ein Langzeitprojekt; die ersten Kontakte geben bis 2006 zurück. Die Schau „Tod im Salz“ hatte einen Vorlauf von gut drei Jahren.
Ausstellung wird zunächst nur digital zu sehen sein
Das liegt auch daran, dass für die Präsentation eine besondere Form gewählt wurde. Denn sie wurde – noch vor Corona – als komplett digitale Ausstellung geplant, die ab Mittwoch, 7. April 2021, nun online und kostenlos unter www.tod-im-salz.de besucht werden kann.
Das Ausstellungsteam rekonstruierte nicht nur, wie der letzte Tag des verunglückten „Salzmannes“ abgelaufen sein könnte, sondern auch das Leben im und um das Bergwerk. Der Illustrator Sasan Saidi erweckt die Rekonstruktion mit seinen Zeichnungen in Form einer Graphic Novel zum Leben. 3D-Modelle, Videos und Interviews mit den Archäologen ergänzen die Schau.
Natürlich soll es auch eine Präsenzausstellung im Bergbau-Museum geben, coronabedingt wird sie aber erst Ende April oder Anfang Mai eröffnet.