Bochum. Die Modernisierung der Feuerwehr Bochum schreitet trotz Corona-Pandemie voran. 143 Mitarbeiter merken das im Portemonnaie. Die Jahresbilanz 2020.
Die Jahresbilanz 2020 der Feuerwehr Bochum fällt trotz Corona-Pandemie positiv aus. „Die Sicherheit der Bochumer Bevölkerung war auch in dem Corona-Jahr jederzeit gewährleistet, und die Modernisierung der Feuerwehr ist in allen wichtigen Bereichen vorangekommen“, sagt Stadtdirektor Sebastian Kopietz. 61.032 Einsätze gab es.
Natürlich war das Coronavirus für die Feuerwehr das dominierende Thema. Kopietz: „Wir sind aber glücklicherweise von größeren Infektionen verschont geblieben.“ Mittlerweile seien fast 90 Prozent der Feuerwehrleute im Rettungsdienst geimpft, jeder Mitarbeiter werde vor Schichtbeginn getestet, berichtet Feuerwehr-Chef Simon Heußen. „Die Testbereitschaft liegt bei 99 Prozent.“
Feuerwehr Bochum: 90 Prozent der Kräfte im Rettungsdienst sind geimpft
Zahlen zur Feuerwehr
Die Berufsfeuerwehr Bochum hat 516 Mitarbeiter, darunter sind 431 Feuerwehrbeamte.
Der Fuhrpark der Feuerwehr besteht aus 198 Fahrzeugen.
2527 Schläuche besitzt die Feuerwehr Bochum.
2020 gab es 1341 Einsätze mit Verdacht auf Corona. Der Rettungsdienst transportierte 331 mit dem Virus infizierte Menschen.
322.587 Anrufe gingen bei der Leitstelle der Feuerwehr ein.
Zu Pandemiebeginn stand insbesondere die Beschaffung von Masken und Schutzausrüstung im Fokus. „Da haben wir bei der Feuerwehr sogar kurzfristig Masken genäht, als es auf jede Maske ankam“, erinnert sich Kopietz, der für die Feuerwehr und den Rettungsdienst zuständige Dezernent bei der Stadt Bochum. Zugute kam dem Rettungsdienst der sogenannte Pandemieknick ab April: Die Zahl der Einsätze ging stark zurück. Vermutlich aus Angst vor einer Infektion im Rettungswagen gab es weniger Notrufe.
Auch interessant
„Mittlerweile hat sich das aber komplett normalisiert“, so Heußen. In der Jahresbilanz sorgt der Pandemieknick, der sich bis in den Sommer zog, für ein Minus von 3,3 Prozent – 56.204 Einsätze im Rettungsdienst gab es 2020.
Zwei spektakuläre Brände im Herbst 2020
Mit Blick auf die Bereiche Brandschutz (1226 Einsätze, minus 6,2 %) und technische Hilfe (3202, +8 %) sei 2020 indes „ein typisches Feuerwehr-Jahr“ gewesen, sagt Heußen. Weil der Sommer nicht so heiß war, gab es deutlich weniger Kleinbrände, dafür bescherten aber Unwetter im Februar (Sturm) und August (Starkregen) der Feuerwehr reichlich Arbeit.
Zwei spektakuläre Brände gab es im Herbst 2020: Am 14. Oktober löschten mehr als 200 Einsatzkräfte ein Feuer auf einem Schrottplatz in Gerthe. 50 Autos waren dort in Brand geraten, Gasbehälter platzten und die Flammen drohten auf einen angrenzenden Chemiebetrieb überzugreifen. Gut einen Monat später stand ein Reifenlager in Hamme in Flammen. Die A 40 musste wegen der starken Rauchentwicklung in Höhe Bochum-Zentrum gesperrt werden.
143 Feuerwehrleute wurden 2020 befördert
Wichtige Meilensteine zur Modernisierung der Feuerwehr waren im vergangenen Jahr die Einweihung des Feuerwehrgerätehauses für die Löscheinheit Nord, der Einbau von 25 Toren der Fahrzeughallen an der Feuer- und Rettungswache Wattenscheid und die Erweiterung der Leitstelle an der Hauptfeuerwache III. Investiert wurde auch in viele neue Fahrzeuge – mehr als 10 Millionen Euro. Mittlerweile sind auch vier Elektroautos im Bestand, in Kürze folgen die ersten mit Blaulicht.
Auch interessant
Fortschritte gibt es auch bei der geforderten Neubewertung der Stellen. Kopietz: „Wir haben 143 Mitarbeiter befördert.“ Auch wenn ein Großteil der entstehenden Zusatzkosten von 645.000 Euro über den Rettungsdienst gegenfinanziert wird (450.000 Euro), reißt der Personaletat der Feuerwehr bei der Stadt Bochum nun die Grenze von drei Millionen Euro.
Nächste Staffel der WDR-Doku Feuer & Flamme startet am 3. Mai
Wer sich für die Arbeit der Bochumer Feuerwehr interessiert, sollte sich den 3. Mai vormerken. In der WDR-Doku „Feuer & Flammen“ startet dann die zweite Bochumer Staffel. Ein Kamerateam des WDR hat die Feuerwehr Bochum von Anfang Oktober bis Ende November 2020 begleitet.