Bochum. Erleichtert und besser verknüpft werden soll der Umstieg auf Bus, Bahn, Auto, Fahrrad und Roller in Bochum. 21 Stationen sind dafür ausgeguckt.
Ein Netz von Mobilstationen über das ganze Land gespannt, um unterschiedliche Verkehrsmittel wie Bahnen, Busse, Fahrräder, E-Roller und E-Autos zu verknüpfen und Umstiege zu erleichtern. Das ist das Ziel von NRW. 21 dieser Stationen könnten in Bochum liegen.
So jedenfalls sieht es eine Studie vor, die im Auftrag des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) erstellt wurde. 630 Standorte von Borken im Norden bis nach Dormagen im Süden sowie zwischen Straelen im Westen und Unna im Osten wurden untersucht. In Bochum sind die 21 Standorte verteilt über das gesamte Stadtgebiet, vom August-Bebel-Platz in Wattenscheid bis zur Heinrichstaße in Gerthe, vom Marktplatz Riemke bis zur Ruhr-Uni in Querenburg.
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Umsetzung für etwa 1,8 Millionen Euro möglich
„Angeschaut wurden zentrale Verbindungen, an denen der Wechsel unterschiedlicher Verkehrsmittel möglich ist und die über eine hohe Aufenthaltsqualität verfügen“, erklärt Jan Pfeifer vom VRR. Stationen können reine Verkehrsknotenpunkte sein, aber ebenso auch Treffpunkte für Menschen. 21 Ausstattungsmerkmale wurden berücksichtigt: vom Servicepunkt bis zum Wetterschutz.
Mit vergleichsweise überschaubaren Mitteln lassen sich die 21 Bochumer Knotenpunkte nach Einschätzung des VRR zu Mobilstationen erweitern. Um deren Mindestanforderungen zu erfüllen, sind etwa 1,8 Millionen Euro für den Ausbau von 20 bereits bestehenden Punkten nötig.
Endhaltestelle auf Mark 51/7 wird noch gebaut
Dazu gehören etwa am Rathaus, mit mehr als 10.000 Fahrgästen täglich neben der Haltestelle Ruhr-Uni die am meisten frequentierte ÖPNV-Haltestelle in der Stadt, lediglich Stelen und Wegweiser für 30.000 Euro. Andernorts sind größere Investitionen nötig. Die teuerste Maßnahme mit 175.000 Euro wäre ein Ausbau der Haltestelle Heinrichstraße, u.a. für eine Bike-&-Ride-Anlage und eine dynamische Fahrgastinformation.
Nur an einer zentralen Stelle sind die Kosten noch nicht kalkuliert: an der Suttner-Nobel-Allee im Gewerbegebiet Mark 51/7. Dort muss noch die komplette Endhaltestelle der 302 inklusive Schienenstrang bis zur Wittener Straße gebaut werden.
90 Prozent Förderung möglich
Ein Zeitfenster geben die Experten auch vor. „Als Empfehlung“, wie Jan Pfeifer vom VRR versichert. Schließlich hat die Kommune die Hoheit über Planung und Umsetzung der Maßnahmen. Die Studie diene allein der Vorplanung. Die indes ist schon weit fortgeschritten und wird von der Politik in Bochum auch begrüßt. Der Mobilitätsausschuss hat die Verwaltung damit beauftragt, sich mit der Planungen von Mobilitätsstationen zu befassen.
Sie folgt damit einem Antrag von SPD und Grünen. Demnach sollen stadtweit mindestens 30 Flächen und Standorte gefunden werden, die sich für Mobilstationen eignen. Als Grundlage soll das VRR-Gutachten dienen.
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Die Kosten für einen Ausbau von Stationen muss die Stadt nicht alleine stemmen. Im Gegenteil. Bis zu 90 Prozent der Maßnahmen können, so der VRR, gefördert werden. Allein 14 Stationen sollten, so die Empfehlung des Gutachtens, kurzfristig ausgestattet werden; darunter etwa die täglich von 5000 bis 10.000 Fahrgästen genutzte Haltestelle an der Markstraße und der von 1000 bis 2000 Menschen täglich angesteuerte Haltepunkt im Ehrenfeld. Schnell umgesetzt werden sollten nach Einschätzung der Planer Orte, denen nur noch wenig Ausstattung bis zur Mobilstationen fehlen oder solche, die besonders stark genutzt werden.
Verknüpfung mit Mobilstationen in Quartieren
Und: Bei den ÖPNV-Knotenspunkten sollte es nicht bleiben, so der VRR-Experte Pfeifer. „Verknüpfungen sollte es auch mit Mobilstationen in Quartieren geben.“ Zwei Stationen dieser Art gibt es bereits in Bochum: in der Flüssesiedlung und in der Hustadt.
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