Bochum-Linden. Die Politik will verhindern, dass das St.-Josefs-Hospital in Bochum-Linden verkauft wird. Dafür werden jetzt die Weichen gestellt.
Das Aus für das St.-Josefs-Hospitals in Bochum-Linden im Oktober 2020 war schon schlimm genug. Nun will die Politik in Bochum wenigstens verhindern, dass der gesamte Komplex verkauft wird. Für den Besitzer, den Helios-Konzern, ist das zumindest eine Option. Nicht aber für die Lokalpolitiker, denn es geht um weit mehr als das leerstehende Krankenhaus.
St.-Josefs-Hospital in Bochum-Linden: So soll die Rettung gelingen
Von daher will man in Bochum nun alles versuchen, um einen möglichen Verkauf abzuwenden. Dafür wurden am Dienstag (2. März) die Weichen gestellt. Unter Tagesordnungspunkt 1.3 befasste sich der Ausschuss für Planung und Grundstücke im Rathaus mit dem Klinik-Gelände. Es geht darin um das Aufstellen eines Bebauungsplans. Dieser wurde einstimmig beschlossen.
Ziel des Bebauungsplans – Nummer 1022 – ist es, das ehemalige Klinikgelände des St.-Josefs-Hospitals sowie die angrenzende Kinder- und Jugendpsychiatrie samt der zugehörigen Außenanlagen planerisch zu sichern und für zukünftige Nutzungen und eine bauliche Weiterentwicklung vorzubereiten. Betroffen von einem Verkauf wäre auch die „Schule für Kranke“, die Ferdinand-Krüger-Schule. Sie ist aktuell im Dachgeschoss des Klinik-Hauptgebäudes untergebracht.
Marc Gräf: „Keine Gewinn-Maximierung auf dem Rücken von Kindern und Jugendlichen“
„Ich verstehe, dass eine Krankenhausgesellschaft Geld machen will“, sagte Marc Gräf (SPD), Bezirksbürgermeister im Bochumer Südwesten, unlängst im Gespräch mit der WAZ. Aber hier dürfe es keine „Gewinn-Maximierung auf dem Rücken von Kindern und Jugendlichen“ geben. Die örtliche Politik habe „den Anspruch, mitreden zu dürfen, denn es geht hier um ein sehr großes Gelände“.
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Das Vorgehen von Helios findet Gräf „inakzeptabel“. Helios sei „gut beraten, mit der Politik in Kontakt zu treten“. Nach einem Gespräch mit der Verwaltung herrsche Einigkeit, „dass wir das, was sich abzeichnet, nicht dulden. Wir sind da am Ball.“ Aktuell mit dem Aufstellen des Bebauungsplanes. Dieser war auf Antrag von SPD und Grünen in der Bezirksvertretung Südwest auf den Weg gebracht worden.
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Die Zielsetzungen des Bebauungsplans sind die Sicherung der bestehenden Freiflächen und Außenanlagen für die Kinder- und Jugendpsychiatrie, die Sicherung eines Schulstandorts sowie der Erhalt des 2,9 Hektar großen Areals als Standort für überwiegend soziale und gesundheitliche Zwecke. Dazu passt die jüngst aufgekommene Idee, das alte Klinikgebäude für betreutes Wohnen für Erwachsene mit Behinderungen zu nutzen. Gräf sprach in diesem Zusammenhang von einem Geschäftsmann, der das Ganze kaufen wolle, um dort Wohnraum für Senioren und Menschen mit Behinderung zu schaffen. „So eine Kombination könnte ich mir gut vorstellen.“
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Im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens soll ebenfalls geprüft werden, ob das ehemalige Klinikgebäude von identitätsstiftendem Charakter und möglicherweise erhaltenswert ist.
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