Bochum. Lithium-Ionen Akkus führten zuletzt auch in Bochum zu Bränden. Doch es gibt ein paar einfache Regeln, die helfen die Gefahr zu reduzieren.
Die Fälle häufen sich. Zuletzt brannte in einem Mehrfamilienhaus im Rosenberg-Viertel ein Pedelec. Mögliche Ursache: Der Akku hatte sich erhitzt und dann entzündet. Zwei Menschen mussten mit einer Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus. Immer wieder kam es in letzter Zeit auch zu Bränden von Elektro-Autos, auch in Bochum. „Wir sind für solche Einsätze ausgebildet und wissen damit umzugehen“, sagt Bochums Feuerwehrchef Simon Heußen.
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Die Feuerwehr setzt dabei zuerst auf Wasser als Lösch- und Kühlmittel. Danach sind Akkus oder Fahrzeuge gesondert zu entsorgen. Doch klar ist auch: Lithium-Ionen-Akkus bergen ein gewisses Risiko, ganz gleich, ob sie in Handys, Pedelecs oder E-Autos verbaut sind.
Diese Tipps gibt die Verbraucherzentrale
Bei der NRW-Zentrale der Verbraucherberatung in Düsseldorf hat sich der wissenschaftliche Mitarbeiter Philip Heldt seit Jahren mit diesem Phänomen befasst. „Natürlich gibt es eine gewisse Brandgefahr bei Lithium-Ionen-Akkus. Sie haben eine hohe Energiedichte und die Akkuzellen sind nur durch dünne Membranen voneinander getrennt.“
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- Der Fachmann empfiehlt auf bestimmte Dinge zu achten, um zumindest die Gefahr einer Überhitzung und dadurch bedingt eines Brandes klein zu halten:
- Vorsicht ist geboten, wenn ein Akku etwa bei einem Sturz beschädigt wird, oder sich aufbläht.
- Jeder kann durch einen einfachen Test feststellen, ob möglicherweise etwas nicht stimmt. Eine gewisse Wärmeentwicklung ist normal. Sobald jedoch beim Laden oder auch sonst der Akku so heiß wird, dass er kaum noch angefasst werden kann, muss er aus dem Gerät entfernt werden. Netzstecker sofort ziehen und das Gerät/Akku ins Freie bringen.
- Große Temperaturschwankungen schaden dem Akku.
- Wann immer möglich, sollte ein Pedelec nicht in einer Wohnung aufgeladen werden. Dies sei kein optimaler Ort.
Beim Kauf auf Qualität achten. Oft seien günstig über den Online-Handel erworbene Akkus oder Geräte nicht unbedingt die sichersten. Allein auf das „CE-Zeichen“ zu vertrauen, sei nicht ratsam, es ist zu leicht zu fälschen.
Mehr Wasser zum Löschen nötig
Die Feuerwehren hatten sich deutschlandweit bereits vor Jahren auf eine Häufung von durch Akkus bedingte Brände vorbereitet. Der Deutsche Feuerwehrverband betonte dabei, dass es beim Löschen etwa eines E-Autos nicht allein darum gehe, die Flammen zu ersticken, sondern dem Akku müsse die Energie entzogen werden, sonst könne er sich rasch wieder entzünden. Daher sei tendenziell mehr Wasser zum Löschen erforderlich.
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