Bochum. Bochum fürchtet einen Engpass bei Gewerbeflächen. Nun hat die Wirtschaftsentwicklung ein Kraftwerksgelände als Entwicklungsoption ausgemacht.
Energie wird in Wiemelhausen seit der Stilllegung des RWE-Kraftwerks Prinz Regent im Oktober 2018 nicht mehr produziert. Aber wenn es nach der Bochum Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft (Bowe) geht, könnte das verkehrsgünstige gelegene Areal an der A448 zum Motor eines innenstadtnahen Gewerbeaufschwungs werden.
Industrie- und Gewerbeflächen werden knapp in der Stadt. Die Wirtschaftsförderer befürchten über kurz oder lang Interessenten für Neuansiedlungen über Standortwechseln innerhalb der Stadt kaum noch Angebote machen zu können. Die ursprünglich neun Hektar – von denen mittlerweile 1,9 Hektar den Stadtwerken Bochum gehören, die dort für zwölf Millionen Euro eine Wärmeübergabestation bauen – kommen daher beinahe wie gerufen.
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Spezialist für Abriss von Kraftwerken
Allerdings gehören sie weder der Stadt noch der Bowe, sondern dem ostwestfälischen Abbruchspezialisten Hagedorn. Der hat das Gelände inklusive Kraftwerk und historischer Maschinenhalle 2019 von RWE mit dem Ziel gekauft, es aufzubereiten. Das Unternehmen aus Gütersloh ist Spezialist für den Abriss von Kraftwerken und die Aufbereitung industriell genutzter Flächen.
Nun gibt es seit geraumer Zeit Gespräche zwischen Hagedorn und der Bowe, so Rick Mädel, Geschäftsführer der Hagedorn Revital GmbH. So könnte der Abbruchspezialist etwa die Gebäude abreißen, die Fläche sanieren und sie dann zur Vermarktung an die Wirtschaftsentwicklung verkaufen.
Bochum hat Flächenbedarf
„Ja, wir sind in Gesprächen“, heißt es dazu bei an der Viktoriastraße in der Bochumer Innenstadt, wo die Bowe ihren Sitz hat. Mehr aber wollen die Wirtschaftsentwickler noch nicht preisgeben. Zwischenzeitliche Überlegungen, an der Prinz-Regent-Straße einen Gesundheitscampus II zu planen, sind wohl eher vom Tisch, favorisiert wird dafür mittlerweile eine andere Fläche. Aber Bedarf hat Bochum alle Male – angesichts von kaum zur Verfügung stehenden Freiflächen vor allem an Arealen, die mit einem scharf kalkulierbaren Aufwand reaktiviert werden können.
Derweil drücken die Ostwestfalen auf die Tube, nachdem die Gespräche in den vergangenen Monaten offenbar eher stockend verlaufen sind. „Dieses Jahr muss eine Entscheidung fallen“, so Rick Mädel.
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